Das Brandenburger Lade-Startup ME Energy hat Anfang August 2024 Insolvenz angemeldet. Das 2019 gegründete Unternehmen hatte sich auf stromnetzunabhängige Schnellladestationen spezialisiert, die mit Bioethanol betrieben werden. Diese innovative Technologie sollte es ermöglichen, Schnellladestationen auch an Orten ohne direkten Stromnetzanschluss zu betreiben.
Seit 2020 sind die ersten Pilot-Ladestationen von ME Energy im Einsatz. Zu den prominenten Kunden zählen Unternehmen wie BASF und Sixt, die diese nachhaltige Lösung nutzen. Auch der Logistikdienstleister DPD und die Mobilitätsplattform The Drivery gehörten zu den Partnern des Startups. Selbst Bundeskanzler Olaf Scholz besuchte das Unternehmen, um sich ein Bild von der Technologie zu machen. Trotz dieses anfänglichen Erfolgs und der Aufmerksamkeit stagnierte die Kommunikation des Unternehmens seit Februar 2024, es wurden keine neuen Pressemitteilungen mehr veröffentlicht.
Am 1. August 2024 leitete das Amtsgericht Cottbus das Insolvenzverfahren über das Vermögen der ME Energy GmbH ein. Insolvenzverwalter Dr. Sven vertritt nun das Unternehmen und sammelt die Forderungen der Gläubiger. Wie es für das Startup weitergeht, ist derzeit noch unklar. Die Zukunft der bestehenden Ladestationen steht auf dem Prüfstand, und es ist offen, ob das Unternehmen eine Lösung zur Fortführung seiner Geschäftstätigkeit finden wird.
Die Insolvenz von ME Energy verdeutlicht die Herausforderungen, denen junge Unternehmen im Bereich der nachhaltigen Energietechnologien gegenüberstehen. Trotz vielversprechender Technologien und namhafter Kunden können wirtschaftliche Unsicherheiten und mangelnde Finanzierung zum Scheitern führen. Wie sich das Verfahren weiter entwickelt und ob es eine Zukunft für die innovativen Bioethanol-Ladestationen geben wird, bleibt abzuwarten.