Die Endor AG hat wegen Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit beim Amtsgericht Landshut einen Insolvenzantrag gestellt. Trotz des Insolvenzverfahrens wird der Geschäftsbetrieb uneingeschränkt fortgeführt, einschließlich Verkauf, Garantie- und Reparaturservice sowie Treiber- und Software-Updates. Die internationalen Tochtergesellschaften der Endor AG sind von der Insolvenz nicht betroffen. Die Endor AG ist unter folgender WKN börsennotiert: (WKN 549166 / ISIN: DE0005491666)
Der Versuch, das Unternehmen nach dem Unternehmensstabilisierungs- und -Restrukturierungsgesetz (StaRUG) zu sanieren, scheiterte. Der frühere Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsaktionär verhinderte dies durch Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung, ohne eine tragfähige Alternative zu bieten. Parallel dazu scheiterten Verhandlungen über eine finanzielle Sanierung mit allen Aktionären aufgrund unrealistischer Forderungen.
CORSAIR, der strategische Investor, stoppte weitere Zahlungen aus der Brückenfinanzierung wegen der fortlaufenden Störungen. Auch die kreditgebenden Banken verweigerten zusätzliche Kredite aufgrund der bestehenden Überschuldung.
Nun wird im Rahmen des Insolvenzverfahrens ein ergebnisoffener Prozess gestartet, um das Unternehmen zu retten, den Standort Landshut zu sichern und Arbeitsplätze zu erhalten. Der Vorstand zeigt sich zuversichtlich, dass das Unternehmen von einem Investor übernommen wird, und hofft, dass CORSAIR weiterhin interessiert bleibt.
CEO Andres Ruff sagte: „Wir danken unseren Kunden, Mitarbeitern und Geschäftspartnern für ihr Vertrauen. Im Insolvenzverfahren werden wir die Restrukturierung fortsetzen und intensiv an der Sanierung arbeiten. Wir sind optimistisch, gestärkt aus dieser Situation hervorzugehen und auf einen nachhaltigen, profitablen Wachstumskurs zurückzukehren.“
Die Krise resultiert aus mehreren Managementfehlern der letzten Jahre, darunter ein überdimensionierter Neubau der Firmenzentrale und falsch kalkulierte Chip- und Warenbestellungen, die hohe Abschreibungen zur Folge hatten. Auch Versäumnisse bei Prozess- und Systemeinführungen belasteten das Unternehmen. In der Wachstumsphase nach 2020 stiegen die Bankschulden auf 70 Mio. Euro, ergänzt durch hohe Schulden bei Lieferanten und Geschäftspartnern sowie einen Überbrückungskredit von CORSAIR. Insgesamt wuchsen die Verbindlichkeiten auf über 95 Mio. Euro an, was bei einem Jahresumsatz von rund 100 Mio. Euro zur Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit führte.