So 3. Nov. 2024

Seit 71 Jahren fertigte die Bodo Jagdberg GmbH in Aschaffenburg hochwertige Bekleidung und Accessoires. Doch nun steht das Traditionsunternehmen vor einer existenziellen Krise, die sich in einer Insolvenzanmeldung manifestiert.

Der Insolvenzantrag wurde bereits am 8. Mai 2024 beim Amtsgericht Aschaffenburg eingereicht, wie von infranken.de berichtet. Trotz dieser bedeutsamen Entwicklung hüllt sich das Unternehmen bislang in Schweigen bezüglich der genauen Gründe für den Zusammenbruch.

Bodo Jagdberg, gegründet im Jahr 1953, war spezialisiert auf die Herstellung von Gürteln, Knöpfen, Labels und Taschen. Ein Großteil der Produkte wurde stolz mit dem Siegel „Made in Germany“ versehen. Doch trotz dieser Qualitätsbekenntnisse und einer langen Geschichte konnte das Unternehmen den wirtschaftlichen Herausforderungen nicht standhalten.

Die Insolvenz trifft nicht nur das Stammhaus in Aschaffenburg, sondern wirft auch Fragen über die Zukunft der internationalen Niederlassungen in Istanbul und Hongkong auf, deren Status derzeit unklar ist.

Bodo Jagdbergs Führungsspitze, die bisher jegliche Stellungnahme vermieden hat, könnte durch die Hintergründe der Insolvenz belastet sein. In einem Interview aus dem Jahr 2022 äußerte Firmenchef Bodo Jagdberg bereits Bedenken über die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Lieferketten und Preisschwankungen, insbesondere auf dem asiatischen Markt.

Die Pandemie zwang das Unternehmen dazu, einen Teil seiner Produktion zurück nach Deutschland zu verlagern. Trotz dieser Anpassungsmaßnahmen konnte sich Bodo Jagdberg jedoch nicht vor dem Schicksal vieler anderer Unternehmen in der Branche retten.

Die genaue Anzahl der betroffenen Mitarbeiter sowohl in Aschaffenburg als auch an den internationalen Standorten bleibt vorerst unklar, da das Unternehmen bisher keine Informationen preisgibt.

Die Insolvenz von Bodo Jagdberg markiert einen weiteren Rückschlag für die Modebranche, die bereits durch die Pleiten anderer Unternehmen wie Fuchs & Schmitt und Esprit erschüttert wurde. Die Zeiten des „Made in Germany“ stehen auf dem Prüfstand, und die Zukunft der bayerischen Textiltradition hängt am seidenen Faden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert