Do 21. Nov. 2024

Im aktuellen Veranstaltungsjahr müssen sich die Theaterliebhaber in Braunschweig auf Veränderungen einstellen, da zwei bedeutende Spielstätten der freien Theaterszene ihre Tore geschlossen haben. Die Insolvenzen der Freie Spielstätten Braunschweig gGmbH und des Vereins LOT-Theater, die Mitte April bekannt wurden, hinterlassen eine Lücke in der kulturellen Landschaft der Stadt. Die Nachricht, die von der SPD-Landtagsabgeordneten und Braunschweiger Ratsfrau Annette Schütze verbreitet wurde, fordert eine rasche Prüfung von Übergangslösungen, um das kulturelle Angebot aufrechtzuerhalten.

Annette Schütze, Mitglied im Ausschuss für Wissenschaft und Kultur des Landes sowie im städtischen Ausschuss für Kultur und Wissenschaft, betont die Bedeutung des LOT-Theaters für die Theater- und Tanzszene in Braunschweig. Sie hebt hervor, dass das Theater in der Kaffeetwete in den vergangenen Jahrzehnten eine einzigartige Kunst auf die Bühne gebracht hat, die in Braunschweig unvergleichlich ist.

Die Insolvenz stellt einen herben Schlag für die Stadt und die gesamte niedersächsische Kulturbranche dar. Trotz der Bemühungen war eine Rettung der Vereine über Land oder Kommune nicht machbar. Schütze erklärt, dass Steuergelder nicht in insolvente Unternehmen fließen können und eine weitere Förderung die Insolvenz nicht abwenden könnte. Die Stadt kann auch nicht den Betrieb übernehmen, da sie dann alle Schulden übernehmen müsste.

Die Politikerin fordert von der Stadt ein aktives Engagement bei der Suche nach alternativen Aufführungsorten für das laufende Jahr. Eine Überprüfung der Spielstätte St. Leonhard ist bereits im Gange, und auch das Angebot des Zirkus Dobbelino, kurzfristig Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, wird geprüft.

Schulen mit geeigneten Räumlichkeiten könnten ebenfalls in die Suche nach einer Übergangslösung einbezogen werden, da die Schließung auch Auswirkungen auf Schulen hat, in denen Darstellendes Spiel von freien Künstlern unterrichtet wird. Es droht eine Abwanderung dieser Gruppe, was langfristig die kulturelle Vielfalt der Stadt beeinträchtigen könnte.

Annette Schütze versichert den Künstlern und Kulturinteressierten ihre Unterstützung und betont die Bedeutung einer freien Bühne für Braunschweig. Sie hebt die Notwendigkeit hervor, eine langfristige Lösung zu finden, um die kulturelle Szene zu erhalten. Sobald ein Nachfolger für den Betrieb der Spielstätte gefunden wurde, sollte die Förderung aus städtischen und Landesmitteln wieder aufgenommen werden, verspricht sie.

Die Insolvenz des LOT-Theaters hat auch Auswirkungen auf das Staatstheater, da es die Spielstätte für Produktionen genutzt hat. Dadurch fallen wichtige Termine aus, wie die Uraufführung von „Fühlst Du“. Es steht außer Frage, dass alles unternommen werden muss, um eine langfristige Lösung zu finden und die kulturelle Vielfalt der Stadt zu bewahren, betont die SPD-Politikerin.

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