Die Weiss GmbH, ein Familienunternehmen, das im Jahr 1965 gegründet wurde und sich auf den Groß- und Einzelhandel mit Holz sowie die Verarbeitung von Holz spezialisiert hat, sieht sich mit einer ernsten finanziellen Krise konfrontiert. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Flachau und weiteren Verkaufsstandorten in Österreich, darunter Tamsweg, Zell am See, St. Valentin und Spittal an der Drau, musste Insolvenz anmelden. Die Insolvenz betrifft rund 360 Gläubiger:innen und markiert einen bedeutsamen Wendepunkt für das Unternehmen.
Das Landesgericht Salzburg hat ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung für die Weiss GmbH eröffnet, wie vom Kreditschutzverband KSV1870 mitgeteilt wurde. Die Passiva des Unternehmens belaufen sich auf etwa 15 Millionen Euro, während die Aktiva knapp drei Millionen Euro betragen. Die Geschäftsleitung strebt eine Fortführung des Unternehmens an und bietet den Gläubiger:innen einen Sanierungsplan an. Gemäß dem KSV1870 erhalten die Gläubiger:innen im Rahmen dieses Plans eine Quote von mindestens 20 Prozent innerhalb von zwei Jahren nach Annahme, jedoch nicht vor rechtskräftiger Bestätigung des Sanierungsplans.
Die finanzielle Schieflage der Weiss GmbH wird auf verschiedene Ursachen zurückgeführt. Unter anderem führten unterbrochene Lieferketten aufgrund des politisch-geologischen Konflikts zwischen Russland und der Ukraine zu Umsatzrückgängen. Zudem haben sich Änderungen im gesamtwirtschaftlichen Umfeld und die steigende Inflation negativ auf das Geschäft ausgewirkt. Die KIM-Verordnung, die zu einem Rückgang der Nachfrage nach Wohnungen und Einfamilienhäusern führte, verschärfte die Situation weiter. Hinzu kommt, dass das Unternehmen noch vor Eintritt dieser Probleme in ein neues Hobelwerk investiert hat, was ebenfalls zur Zahlungsunfähigkeit beigetragen hat.
Die Zukunft der Weiss GmbH bleibt ungewiss, und es bleibt abzuwarten, ob die angestrebte Sanierung erfolgreich sein wird. Der KSV1870 wird die Situation weiterhin prüfen und gegebenenfalls eine Erhöhung der Quote anstreben, um die Gläubiger:innen bestmöglich zu unterstützen.