Die Hülsta, eine der bekanntesten Möbelmarken Deutschlands, findet sich erneut in turbulenten Gewässern. Gemäß einer Pressemitteilung des beauftragten Insolvenzverwalters Dr. Christoph Morgen mussten die MWS Westfalen Werke NDS GmbH & Co. KG (ehemals hülsta-Werke Hüls GmbH & Co. KG) sowie ihre Komplementärin MWS Werke Westfalen GmbH (ehemals hülsta Werke GmbH) aus Stadtlohn vor dem Amtsgericht Münster einen Insolvenzantrag einreichen. Die Entscheidung fiel vor dem Hintergrund beträchtlicher Umsatzrückgänge und externer Faktoren, die gegenwärtig den wirtschaftlichen Betrieb des Unternehmens behindern.
Bereits im Oktober 2022 sah sich Hülsta gezwungen, Insolvenz anzumelden. Das Verfahren wurde im vergangenen November erfolgreich abgeschlossen, und die Zukunft schien optimistisch.
Die Mitteilung erklärt: „Das Unternehmen steht vor einer anspruchsvollen Marktsituation im Möbelsektor. Das schwache Konsumklima und der stockende Neubau von Wohnungen haben negative Auswirkungen auf die Branche. Insbesondere das Segment der ‚Sonstigen Möbel‘, zu denen die Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbel der MWS Westfalen Werke NDS GmbH & Co. KG gehören, verzeichnete massive Umsatzeinbrüche im letzten Quartal. Die schwierige Situation des Unternehmens hat sich auch durch Produktionsausfälle aufgrund eines Sturmschadens verschärft, die bisher nicht reguliert wurden, so Geschäftsführer Dr. Stefan Hainke.“
Die Geschäftsführung hat die Belegschaft über den Insolvenzantrag informiert und wird nun gemeinsam mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter Dr. Christoph Morgen daran arbeiten, wie es für den Möbelproduzenten weitergehen kann. Dr. Morgen ist mit seinem Team vor Ort und erklärt: „Wir verschaffen uns einen Überblick über die aktuelle wirtschaftliche Situation und bemühen uns um Insolvenzgeld für die insgesamt rund 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“
Trotz der Herausforderungen zeigt sich Hülsta entschlossen, einen Weg aus der Krise zu finden. Die Zusammenarbeit zwischen der Geschäftsführung und dem Insolvenzverwalter signalisiert einen ernsthaften Ansatz, um die Zukunft des Unternehmens zu sichern. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um Strategien zu entwickeln und Ressourcen zu mobilisieren, um die Marke Hülsta auf ihrem Weg zu stabilisieren und zu stärken.
Update: 30.05.2024
Eine jahrzehntelang bekannte und geschätzte Marke aus Nordrhein-Westfalen, Hülsta, steht vor einem tragischen Ende. Nach stolzen 84 Jahren muss das Unternehmen aus dem münsterländischen Stadtlohn aufgrund mangelnder wirtschaftlicher Aussichten endgültig schließen. Die Insolvenz des renommierten Möbelherstellers wurde von Christoph Morgen, dem vorläufigen Insolvenzverwalter, am 29. Mai verkündet. Trotz intensiver Bemühungen seitens der Belegschaft und mehrerer Sanierungsversuche in den vergangenen Jahren war eine Fortführung des Betriebs nicht möglich. Am 1. Juni wird das Insolvenzverfahren eröffnet und der Betrieb eingestellt. Die Schließung markiert das Ende einer Ära für Hülsta und hinterlässt nicht nur bei den 280 Mitarbeitern, sondern auch bei Kunden und der regionalen Wirtschaft tiefe Spuren. Doch Hülsta ist kein Einzelfall. Auch andere Möbelhersteller in Nordrhein-Westfalen, wie die IRO Möbelfabrik Josef Rose GmbH & Co. KG in Oelde, sehen sich ähnlichen Herausforderungen gegenüber. Trotz früherer Insolvenzverfahren und Bemühungen von Investoren gelang es Hülsta nicht, wieder auf Kurs zu kommen. Selbst Nachfolgeunternehmen wie „Warendorf Küchen“ mussten Anfang 2024 schließen. Das traurige Schicksal von Hülsta und anderen Unternehmen in der Branche verdeutlicht die zunehmenden Schwierigkeiten, mit denen traditionelle Industrien in einer sich ständig verändernden Wirtschaft konfrontiert sind.