Sa. 8. Feb.. 2025

Einst als Öko-Prestigeprojekt geplant, sollte der Centurion Tower in Frankfurt am Main das grüne Vorzeigeobjekt des Büroimmobilieninvestors Preos AG werden. Mit einem emissionsarmen Kühlsystem, begrünter Fassade und Bienenvölkern sollte er frische Luft und Nachhaltigkeit symbolisieren. Doch nun übernimmt ein Insolvenzverwalter das 75 Meter hohe Gebäude.

Am 1. März ernannte das Amtsgericht Leipzig Rainer Bähr vom Sanierungsexperten HWW zum vorläufigen Insolvenzverwalter der GSP Centurion GmbH, einer Preos-Tochter. Die Insolvenzanmeldung erfolgte offenbar von der Gesellschaft selbst. Der vorläufige Insolvenzverwalter bestätigte die Involvierung des Gebäudes in das Insolvenzverfahren und betonte die laufende Zusammenarbeit mit der finanzierenden Bank, um einen reibungslosen Betrieb für Mieter sicherzustellen.

Der Centurion Tower, ehemals Teil des Imperiums des Immobilieninvestors Thomas Olek, beherbergt Mieter wie Avaya und KfW. Der Mietvertrag von American Express läuft 2024 aus. Trotz geplanter Anziehung von E-Auto-Herstellern und Unternehmen für gesunde Ernährung durch Preos-Vorstand Noetzel, bleibt die Zukunft des Gebäudes ungewiss.

Die Insolvenz des Centurion Tower beleuchtet erneut die finanzielle Schieflage der Preos AG. Olek, Hauptfigur in einem Netzwerk von Aktiengesellschaften, kontrolliert über die Neon Equity AG die Publity AG, die wiederum den Großteil der Preos-Aktien besitzt.

Der Centurion Tower-Verkauf, der die Rettung ermöglichen sollte, hat laut Noetzel strategisch keinen Einfluss auf die wirtschaftliche Situation der Preos. Doch der Jahresabschluss der GSP Centurion für 2021 zeigt eine bilanzielle Überschuldung. Trotzdem zeigte sich der damalige Vorstand optimistisch, da „stille Reserven“ im Gebäude vorhanden seien und langfristige Mietverträge weiterhin erwartet wurden.

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