Der Trauner Sondermaschinenbauer HST Automotive GmbH hat Insolvenz angemeldet, und am Mittwoch wurde der Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim Landesgericht Linz gestellt. Das Unternehmen, das sich auf die Montage von Elektroanlagen und den Sondermaschinenbau spezialisiert hat, befindet sich in einer finanziellen Krise. Die Passiva des Unternehmens belaufen sich auf etwa 6,6 Millionen Euro, während die Aktiva nur etwa 180.000 Euro betragen. Dies hat zur Zahlungsunfähigkeit geführt, und die Eröffnung eines Konkursverfahrens betrifft 18 Mitarbeiter und rund 84 Gläubiger.
Gegründet im Jahr 2008, begann HST Automotive als elektrotechnischer Komponentenlieferant und erweiterte im Laufe der Jahre sein Tätigkeitsfeld zum Komplettanbieter im Sondermaschinenbau. Diese Umstrukturierung erforderte jedoch erhebliche Investitionen in neue Strukturen, einschließlich Personalaufstockung, Betriebsraumerweiterung und Anschaffung neuer Werkzeuge. Das Unternehmen, das sich auf die Automatisierung von Industrieanlagen konzentriert, beliefert hauptsächlich Kunden in Oberösterreich, hat aber auch Kunden in anderen Bundesländern und Deutschland.
Die Insolvenz wird auf mehrere Faktoren zurückgeführt, darunter ein Auftragsrückgang während der Covid-19-Pandemie, Supply-Chain-Probleme, verlängerte Vorfinanzierungszeiträume und nicht ausreichend kalkulierte Preissteigerungen. Während der Pandemie wurde verstärkt in den Bau von Gesamtanlagen investiert. Die Kosten für den Aufbau neuer Strukturen zur Umstellung der Produktion von Komponenten auf den Bau kompletter Anlagen erwiesen sich jedoch als hoch, und die erzielten Jahresüberschüsse waren bescheiden. Fehlkalkulationen und Unterschätzungen des Aufwands aufgrund mangelnder Erfahrung im Gesamtanlagenbau trugen ebenfalls zu den finanziellen Schwierigkeiten bei.
Trotz des Versuchs, die finanzielle Situation durch ein Restrukturierungskonzept zu verbessern, erwies sich dies als nicht nachhaltig. Die Sanierung oder Fortführung des Unternehmens ist nicht geplant, jedoch sollen laufende Aufträge abgeschlossen werden, sofern eine Anschubfinanzierung verfügbar ist. Falls nicht, wurde bereits im Eröffnungsantrag der Betriebsstilllegung zugestimmt. Insgesamt stehen 186.000 Euro Aktiva den 6,6 Millionen Euro Passiva gegenüber, was die schwierige Situation des Unternehmens unterstreicht.