Fr. 3. Jan.. 2025

Die Brauerei Gambrinus aus Weiden hat am 2. August Insolvenz angemeldet, und das vorläufige Insolvenzverfahren ist mittlerweile in vollem Gange. Insolvenzverwalter Alexander Kießlich steht dabei vor einer großen Herausforderung. Er hat die schwierige Aufgabe, die Brauerei zu retten und gleichzeitig die finanzielle Lage zu stabilisieren. Trotz erster Fortschritte bleibt Kießlich vorsichtig optimistisch, da die Situation komplex ist und einige Hürden zu bewältigen sind.

Bereits Ende letzten Jahres kursierten Gerüchte über finanzielle Probleme bei Gambrinus. Der Rücktritt des langjährigen Geschäftsführers Steffen Hartmann verstärkte die Ungewissheit, und in den letzten Monaten häuften sich die Anzeichen für eine Krise: Lokale Feste fanden ohne das Bier der Brauerei statt, Supermärkte nahmen kein Leergut mehr an, und zuletzt wurden die Löhne der Mitarbeiter nicht mehr ausgezahlt. Die späte Stellung des Insolvenzantrags führte zu Kritik und sogar Vorwürfen einer möglichen Insolvenzverschleppung.

Aktuell ist das Hauptziel, die Brauerei zu retten. Erstmals äußerte sich der Prokurist der Brauerei, Michael Hetscher, optimistisch in einem Interview mit Oberpfalz TV. Er erklärte, dass sich Gambrinus in einer Sanierungsphase befinde und die Hoffnung bestehe, das Unternehmen zu erhalten. Diese positive Botschaft gibt den Beschäftigten und Bierliebhabern in Weiden zumindest einen kleinen Hoffnungsschimmer.

Trotzdem bleibt die Lage angespannt. Kießlich sieht sich mit großen Herausforderungen konfrontiert, da viele Kunden der Brauerei bereits abgesprungen sind und die wichtigsten Feste des Jahres, die normalerweise für Einnahmen sorgen, vorüber sind. Zusätzlich erschwert der späte Insolvenzantrag seine Arbeit, da wichtige Fristen bald ablaufen. Um den Fortbestand der Brauerei zu sichern, sind schnelle und entschlossene Maßnahmen notwendig.

Es gibt jedoch erste positive Signale: Die ausstehenden Löhne der Mitarbeiter konnten teilweise gesichert werden, und Kießlich hofft, die Juni-Gehälter bald auszahlen zu können. Zudem wird der restliche Bierbestand der Brauerei weiterhin direkt vom Hof verkauft, was zumindest ein wenig Liquidität schafft.

Die Zukunft von Gambrinus bleibt jedoch ungewiss. Möglicherweise wird die Brauerei verkauft, da bereits zwei Interessenten gefunden wurden. Die Geschäftsführung um Michael Hetscher hofft jedoch, dass das Unternehmen in seiner aktuellen Form bestehen bleibt und die fast 100-jährige Tradition als letzte mittelständische Brauerei in Weiden fortgeführt wird. Wie sich die Situation letztendlich entwickelt, bleibt abzuwarten.

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