Der Verbundkrankenhaus Linz-Remagen hat ein gerichtliches Schutzschirmverfahren beantragt, um die medizinische Versorgung in der Region trotz finanzieller Schwierigkeiten aufrechtzuerhalten. Die Krise betrifft auch angeschlossene Einrichtungen wie das Maria Stern MVZ Remagen und die HL Service-Gesellschaft Remagen, die nun unter Eigenverwaltung stehen.
Hintergründe der Finanzkrise
Auslöser sind strukturelle Probleme im Gesundheitswesen, die durch unzureichende Refinanzierung und steigende Betriebskosten verschärft wurden. „Es ist alarmierend, dass ein weiteres Krankenhaus vor der geplanten Reform der stationären Versorgung um seine Existenz kämpfen muss“, kommentiert Cornelia Weigand, Leiterin der Kreisverwaltung. Die geplante Neuausrichtung des Klinikverbunds soll unter der Trägerschaft der Angela von Cordier-Stiftung erfolgen, die bereits als Gesellschafterin engagiert ist.
Sofortmaßnahmen und Betriebskontinuität
Der reguläre Krankenhausbetrieb läuft vorerst uneingeschränkt weiter – einschließlich aller Operationen und Behandlungen. Die Gehälter der Mitarbeitenden werden durch die Bundesagentur für Arbeit bis auf Weiteres gesichert. „Unsere Priorität ist es, die Versorgungsqualität für die Bevölkerung nicht zu gefährden“, betont Geschäftsführer André Tillmann.
Strategie zur Sanierung
Ein zentraler Schritt ist die geplante Restrukturierung in Zusammenarbeit mit externen Fachleuten der Kanzlei Eckert. Ziel ist eine finanzielle Konsolidierung, ohne die medizinische Infrastruktur einzuschränken. Thomas Werner, Mitgeschäftsführer des Verbunds, unterstreicht: „Wir bleiben handlungsfähig und arbeiten an einem langfristigen Konzept.“
Kooperation mit Politik und Stiftung
Um Lösungen zu beschleunigen, plant die Kreisverwaltung einen runden Tisch mit Vertretern des Landesministeriums, der Klinikleitung und der Stiftung. Dr. Hartmut Münzel, Vorstand der Angela von Cordier-Stiftung, sieht im Schutzschirmverfahren eine Chance: „Nur durch eine fundierte Sanierung können wir unsere Versorgungsstandards dauerhaft halten.“
Ausblick
Die Krise des Klinikverbunds verdeutlicht die prekäre Lage vieler Gesundheitseinrichtungen. Gelingt die geplante Restrukturierung, könnte sie als Modell für andere Häuser dienen. Bis dahin bleibt die Region auf stabile Partnerschaften und politische Unterstützung angewiesen, um die medizinische Grundversorgung nicht zu gefährden