Sa. 18. Jan.. 2025

Die mbw-Gruppe, ein führender Anbieter von Oberflächenveredelung mit Hauptsitz in Rheinmünster, hat für mehrere Gesellschaften der Unternehmensgruppe Insolvenzanträge gestellt. Betroffen sind 320 Mitarbeiter an sechs Standorten in Baden-Württemberg, Niedersachsen, Thüringen und Sachsen. Ziel ist es, das Unternehmen durch die Instrumente des Insolvenzrechts neu aufzustellen und Investoren für einen Neustart zu gewinnen.

Geschäftsbetrieb bleibt stabil

Trotz der Insolvenzanträge bleibt der Geschäftsbetrieb uneingeschränkt bestehen. Aufträge werden weiterhin wie geplant produziert und ausgeliefert. „Unsere Kunden können sich darauf verlassen, dass wir unseren Verpflichtungen nachkommen,“ betont Geschäftsführerin Vanessa Schmidt. Mitarbeitende wurden schriftlich über die Situation informiert, da aufgrund der Feiertage keine Mitarbeiterversammlungen organisiert werden konnten. Die Löhne und Gehälter sind bis Februar 2025 über das Insolvenzgeld abgesichert.

Ursachen für die wirtschaftliche Schieflage

Die aktuelle Lage ist das Ergebnis mehrerer Faktoren. Vor allem die schwache Konjunktur in der Automobilbranche, einem der Hauptmärkte der mbw-Gruppe, hat zu verzögerten oder verringerten Serienanläufen geführt. Zudem belasten stark gestiegene Kosten für Material, Energie und Personal die Gruppe erheblich. Als energieintensives Unternehmen spürt die mbw-Gruppe die Auswirkungen der hohen Energiepreise und der Klimaneutralitätsanforderungen besonders. Diese Kostensteigerungen konnten nur teilweise an die Kunden weitergegeben werden, was die Liquidität zusätzlich belastete.

Suche nach Investoren

Dr. Dirk Pehl, der vom Amtsgericht Baden-Baden zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt wurde, verschafft sich derzeit einen Überblick über die wirtschaftliche Situation. „Wir suchen gezielt nach Investoren, die bereit sind, frisches Kapital einzubringen,“ erklärt Pehl. Sowohl strategische als auch Finanzinvestoren könnten von einer Übernahme profitieren, da die mbw-Gruppe in zukunftsorientierte Verfahren wie Eloxal- und Chrom-III-Beschichtungen sowie Zinkverfahren investiert hat.

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