Sa 14. Dez. 2024

Die Sanierung der österreichischen Möbelkette Kika/Leiner ist gescheitert. Nach massiven Stellenkürzungen musste das Unternehmen nun Insolvenz anmelden, was rund 1400 verbleibende Mitarbeiter betrifft. Bereits im Juni 2023 wurde eine Insolvenz eingeleitet, doch die erneute Krise konnte nicht abgewendet werden. Das Management nannte am Dienstag mehrere Gründe: eigene wirtschaftliche Schwierigkeiten, die Pleite der Signa-Gruppe, steigende Kosten und die schwächelnde Konjunktur.

Der Insolvenzverwalter übernimmt nun das Verfahren und entscheidet über das weitere Vorgehen. Kika/Leiner hatte im vergangenen Jahr versucht, das Unternehmen durch Stellenabbau von 1900 auf 1400 Mitarbeiter zu stabilisieren, jedoch ohne Erfolg. Die Geschäftsführung betonte, sie habe unter schwierigen Bedingungen alles versucht, um das angeschlagene Unternehmen zu retten, aber letztlich habe sich eine Sanierung als nicht umsetzbar erwiesen.

Das Unternehmen hatte in den letzten zehn Jahren erhebliche Umbrüche erlebt: Nach drei Besitzerwechseln, zahlreichen Filialschließungen und einer massiven Reduktion der Mitarbeiter steht Kika/Leiner erneut vor dem Aus. Seit 2013 wechselte die Möbelkette mehrfach den Eigentümer. Die südafrikanische Steinhoff-Gruppe erwarb Kika/Leiner mit damals 7500 Mitarbeitern und 73 Filialen in Österreich und Osteuropa, doch geriet selbst in wirtschaftliche Schwierigkeiten und verkaufte 2018 an die Signa-Gruppe des Immobilieninvestors René Benko.

Die Signa-Gruppe veräußerte später die osteuropäischen Kika-Standorte an den Konkurrenten XXXLutz und führte die Kette in Österreich weiter. 2023 brach auch das Signa-Imperium zusammen: Die Kika/Leiner-Immobilien wurden an die Grazer Supernova verkauft, während das operative Geschäft an Manager Hermann Wieser überging. Im Zuge der Restrukturierung wurden 23 Filialen geschlossen und über 1600 Arbeitsplätze abgebaut.

Anfang Oktober musste Kika/Leiner zusätzlich 500 Stellen streichen, da der Sanierungsprozess langsamer voranschritt als erwartet. Doch auch dieser Schritt brachte keine Wende – das Traditionsunternehmen steht nun erneut vor einem ungewissen Schicksal.

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