Der Maschinenbauer D.W. Renzmann Apparatebau GmbH aus Rheinland-Pfalz, spezialisiert auf industrielle Wasch- und Destillieranlagen, hat nach 50 Jahren Unternehmensgeschichte Insolvenz angemeldet. Das Amtsgericht Bad Kreuznach ernannte am 24. Oktober den Sanierungsexperten Jens Lieser von LIESER Rechtsanwälte zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Trotz dieser Herausforderung plant das Unternehmen, den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten und blickt optimistisch in die Zukunft.
Die Ursachen für die finanzielle Krise von Renzmann liegen in Umsatzeinbrüchen, die vor allem in der Zeit nach der Corona-Pandemie eintraten. Besonders betroffen ist das Unternehmen durch die sinkende Nachfrage aus der Automobilbranche, einem zentralen Kundensegment. Aktuell sind die Gehälter der rund 100 Mitarbeiter durch das Insolvenzgeld gesichert; ab 2025 wird erwartet, die Zahlungen aus eigenen Mitteln leisten zu können.
Geschäftsführer Dr. Dominik Zimmermann betont, dass Renzmann durch seine technische Expertise und das hohe Qualifikationsniveau der Belegschaft eine starke Basis für die Zukunft besitzt. Neben der Herstellung von Reinigungs- und Destillieranlagen bietet das Unternehmen umfassende Service- und Beratungsleistungen, die bei Kunden in Europa, Südamerika, Australien und Neuseeland geschätzt werden.
Jens Lieser zeigt sich ebenfalls zuversichtlich über die Sanierungschancen des Unternehmens. „Renzmann verfügt über gut gefüllte Auftragsbücher und ist für das kommende Geschäftsjahr durchfinanziert. Diese solide Grundlage bietet gute Perspektiven für einen erfolgreichen Neustart,“ erklärt der Insolvenzverwalter.
Die Insolvenz von Renzmann ist Teil eines wachsenden Trends: Laut dem Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) erreichen Unternehmensinsolvenzen in Deutschland derzeit Rekordwerte, insbesondere in der Automobilzulieferindustrie. Die wirtschaftliche Lage führt vermehrt zu Insolvenzen, die besonders kleinere und mittelständische Betriebe wie Renzmann betreffen.