Die finanzielle Misere des St. Willibrord-Spitals Emmerich-Rees gGmbH, Teil der Pro Homine-Gruppe, erreichte am 24. Mai einen kritischen Punkt, als ein Antrag auf Insolvenz beim Amtsgericht in Kleve gestellt wurde. Laut Berichten der Neuen Rhein/Neue Ruhr Zeitung (NRZ) stand die Geschäftsführung vor der Herausforderung rückläufiger Patientenzahlen und steigender Kosten, was zur unvermeidlichen Insolvenz führte.
Eine potenzielle Rettung des Krankenhauses durch Fusion mit der Katholischen Karl-Leisner-Trägergesellschaft scheiterte, wie Emmerichs Bürgermeister Peter Hinze in den Sozialen Medien bekannt gab. Diese Entwicklung bezeichnete er als „schweren Schlag“. Der Insolvenzverwalter Bero-Alexander Lau evaluiert derzeit die Lage, während Hinze sich für die Aufrechterhaltung der Notfallversorgung in Emmerich einsetzt.
Die Fusionsgespräche zwischen Pro Homine und der Katholischen Karl-Leisner-Trägergesellschaft begannen im Juli 2022, konnten aber nicht wie geplant 2023 abgeschlossen werden. Die Absage einer Sondersitzung des Stadtrats von Emmerich im März dieses Jahres, um rechtliche Fragen zu klären, deutet auf die Komplexität der Situation hin.
Die dramatische Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation zwang Pro Homine dazu, den Insolvenzantrag zu stellen, betonte Karl-Ferdinand von Fürstenberg, Geschäftsführer von Pro Homine. Die Insolvenz betrifft ausschließlich die St. Willibrord-Spital Emmerich-Rees gGmbH und nicht andere Einrichtungen der Gruppe.
Pro Homine erklärte, dass Alternativen außerhalb eines Insolvenzverfahrens kurzfristig nicht realisierbar seien. Die Vorschläge der Bundesregierung zur Gesundheitsreform seien zu vage, um eine belastbare Zukunftsperspektive zu bieten. Trotz der Insolvenz soll der Betrieb des Krankenhauses in Emmerich unverändert fortgeführt werden, wobei der vorläufige Insolvenzverwalter, Lau, den Betrieb im Insolvenzverfahren leiten wird.