Am Montag, den 22.01.2024 wurde die vorläufige Insolvenz auf die Management-Gesellschaft der AK-Gruppe ausgedehnt, die deutschlandweit 330 Mitarbeiter beschäftigt. Die Insolvenz in Eigenverwaltung für den Produktionsstandort Hausen mit 320 Beschäftigten, die bereits Ende November angemeldet wurde, bleibt bestehen. Die Bundesagentur für Arbeit übernimmt seit sieben Wochen die Gehälter dieser Beschäftigten. Die AK-Managementgesellschaft sieht sich aufgrund der unerwartet schwachen Entwicklung des Elektromobilitätsmarktes gezwungen, ebenfalls vorläufig Insolvenz anzumelden.
Auto-Kabel-Geschäftsführer Markus Bolz bezeichnet den Gang zum Insolvenzgericht als notwendigen Schritt zur Erneuerung. Die Zahlungsschwierigkeiten sollen laut Bolz nur vorübergehend sein, da das Unternehmen auf die Zukunftstechnologie der Elektromobilität gesetzt hat. Die aktuelle Nachfrage ist jedoch bescheiden, der Markt hat sich abgeschwächt, und Aufträge wurden reduziert und verschoben.
Die Dietrich-Bonhoeffer-Klinik in Ahlhorn, eine Fachklinik für Jugendliche und junge Erwachsene mit Abhängigkeitserkrankungen, hat Insolvenz angemeldet. Das Diakonische Werk im Oldenburger Land begründet dies mit einem Ungleichgewicht von Kosten und Erträgen aufgrund der aktuellen Rahmenbedingungen. Die Gehältszahlungen für die 57 Mitarbeiter sind über das Insolvenzgeld vorerst für drei Monate gesichert. Die Zukunft der Klinik wird nach der Bestellung eines Insolvenzverwalters in Gesprächen mit dem Vorstand und der Klinikleitung erörtert.
Auto-Kabel, ein Elektronikhersteller, hat aufgrund der schwachen Entwicklung des Elektromobilitätsmarktes Insolvenz angemeldet. Der Produktionsstandort Hausen verzeichnete im letzten Jahr einen Umsatzrückgang von 45 Prozent und ein Defizit von 21,4 Millionen Euro. Die Ursachen sind die nachgelassenen Wachstumskurven der Elektro-Fahrzeugplattformen und der bescheidene Auftragseingang im Januar. Die Insolvenz des amerikanischen Investors und dessen Rückzug verschärften die Situation. Auto-Kabel hofft auf eine vorübergehende Erscheinung und sucht einen strategischen Partner, da die private Eigner-Familie sich aus Altersgründen zurückziehen möchte. Die Arbeitsplätze sind vorerst nicht gefährdet, aber innerhalb von drei Monaten müssen Lösungen für eine Übernahme gefunden werden.