Fr. 3. Jan.. 2025

Der Reiseveranstalter FTI, einer der führenden Anbieter in Europa, musste kürzlich Insolvenz anmelden, was weitreichende Folgen für seine Kunden und Angestellten hat. Das zuständige Gericht in München hat das Insolvenzverfahren eingeleitet, und der Anwalt Axel Bierbach wurde als Verwalter bestimmt, um den weiteren Verlauf zu überwachen und die Verbindlichkeiten des Unternehmens zu regeln.

FTI, das ursprünglich als eine der stärksten Marken im europäischen Reisemarkt galt, war mit massiven finanziellen Problemen konfrontiert, die durch die COVID-19-Pandemie und die daraus resultierende Unsicherheit im Reiseverkehr noch verschärft wurden. Trotz der Bemühungen, das Unternehmen durch verschiedene Maßnahmen wie Kostensenkungen und Restrukturierungen zu stabilisieren, war es letztlich nicht möglich, die notwendigen finanziellen Mittel aufzubringen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.

Das Unternehmen hat nach Schätzungen etwa 350.000 Gläubiger, darunter zahlreiche Kunden, die im Voraus bezahlte Pauschalreisen nicht mehr antreten können. Für diese Kunden wird der Deutsche Reisesicherungsfonds (DRSF) aktiv, der für die Rückerstattung der bereits gezahlten Beträge sorgt. Der Fonds spielt in dieser Situation eine entscheidende Rolle und zeigt einmal mehr die Bedeutung solcher Absicherungsmechanismen in der Reisebranche auf.

Auch die Mitarbeiterschaft von FTI steht vor großen Herausforderungen. Etwa 600 Angestellte mussten bereits ihre Kündigungen entgegennehmen. Es wurde jedoch auch berichtet, dass rund 300 von ihnen bereits neue Beschäftigungen gefunden haben. Für die verbleibenden Mitarbeiter, etwa 130 an der Zahl, wird es weiterhin Arbeit bis zum Jahresende geben, während der Betrieb abgewickelt wird.

Die Insolvenz betrifft nicht nur Deutschland, sondern auch international operierende Tochtergesellschaften von FTI. Besonders hervorzuheben ist die Schweizer Tochter, die bereits im Juli 2024 eine vorläufige Konkursanzeige eingereicht hat. Währenddessen laufen einige Geschäftsbereiche, wie der Hotelbetrieb, noch weiter. FTI betreibt oder besitzt 54 Hotels, die nun zum Verkauf angeboten werden. Es gibt bereits Interessenten, die möglicherweise Teile des Unternehmens übernehmen könnten.

Die Insolvenzverhandlungen werden sich voraussichtlich über mehrere Jahre hinziehen. Ein wichtiger Meilenstein wird die erste Gläubigerversammlung sein, die für den 20. November 2024 in München angesetzt ist. In dieser Sitzung wird über das weitere Vorgehen entschieden, wobei der Insolvenzverwalter damit rechnet, dass viele Gläubiger ihre Forderungen auf elektronischem Wege anmelden werden, da persönliche Anwesenheit bei den meisten Forderungshöhen nicht notwendig ist.

Die Pleite von FTI wirft ein Schlaglicht auf die aktuelle Unsicherheit in der Reisebranche. Die finanziellen Belastungen, die durch die Pandemie entstanden sind, haben selbst große Akteure wie FTI nicht unbeschadet gelassen. Diese Entwicklungen zeigen, wie anfällig die Branche für globale Krisen ist und unterstreichen die Notwendigkeit von Absicherungen und einer soliden Finanzplanung​.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert