Die Firma Croner Präzisionsformenbau aus Sachsen bei Ansbach beendet nach mehr als 40 Jahren ihre Tätigkeit. Rund 33 Arbeitsplätze sind betroffen. Das Unternehmen entschloss sich, den Betrieb geordnet einzustellen, um einer drohenden Insolvenz zuvorzukommen.

Croner war ein mittelständischer Familienbetrieb, der hochpräzise Formen fertigte. Die Produkte fanden Einsatz in der Automobilindustrie, der Medizintechnik und bei Spielwarenherstellern. Typische Bauteile waren etwa Türgriffe, Tankdeckel oder Kunststoffspritzen. Über Jahrzehnte galt der Betrieb als zuverlässiger Partner für verschiedene Branchen.

Doch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verschlechterten sich zunehmend. Ab Beginn der 2000er-Jahre setzten Hersteller aus Asien den deutschen Markt mit deutlich niedrigeren Preisen unter Druck. Spätestens mit der Transformation zur Elektromobilität und den Folgen der Corona-Pandemie verschärfte sich die Lage weiter. Trotz Investitionen, Kooperationen mit anderen Firmen und einem eigenen Vertrieb konnten die Geschäftsführer dem Preisdruck nicht standhalten. Auf internationalen Märkten werden vergleichbare Formen inzwischen oft für die Hälfte angeboten.

Die Bedeutung des Werkzeug- und Formenbaus für die deutsche Industrie ist groß: Ohne diese Basisfertigung wären zahlreiche Produktionsketten nicht denkbar. Branchenvertreter sehen die Entwicklung bei Croner deshalb nicht nur als Einzelfall, sondern als Warnsignal. Experten betonen, dass die Branche dringend mehr politische Unterstützung benötigt, da asiatische Wettbewerber stark subventioniert werden und deutsche Betriebe im internationalen Vergleich kaum wettbewerbsfähig sind.

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