Mo. 13. Okt.. 2025

Die Do-it-yourself-Branche erlebt nach dem Corona-Hoch eine schwere Durststrecke. Dieser Trend trifft nun auch den Hamburger Textilhersteller The Creative Club mit seinen bekannten Marken Stoffe.de und Makerist hart. Das Unternehmen musste ein vorläufiges Insolvenzverfahren beantragen, das die FabFab GmbH als Trägergesellschaft betrifft. Etwa 60 Arbeitsplätze sind dadurch akut gefährdet.

Als zentraler Auslöser für die finanzielle Krise gilt die Weigerung der Hauptgesellschafterin, eine dringend benötigte Kapitalerhöhung vorzunehmen. Bei dieser Mehrheitseignerin handelt es sich um eine luxemburgische Holding. Die genaue Identität der Eigentümer bleibt jedoch undurchsichtig. In der Vergangenheit gab es widersprüchliche Meldungen, ob ein Schweizer Fondsverwalter oder ein britisches Family-Office aus der Textilbranche die Kontrolle innehat.

Das Geschäftsmodell des Creative Clubs basierte auf zwei Säulen: Über den Onlineshop Stoffe.de vertrieb das Unternehmen textile Materialien an Hobbynäher. Die Plattform Makerist bot hingegen eine Marktplatz-Funktion, auf der selbstständige Designer ihre Schnittmuster und Anleitungen verkaufen konnten. Die Schließung von Makerist Ende März 2024 war ein erster Vorbote der nun eingetretenen Insolvenz.

Mit dem Verfahren wurde Rechtsanwalt Nicolas Kaiser von der Kanzlei Turner Legal als vorläufiger Insolvenzverwalter betraut. Er wird nun prüfen, ob eine Sanierung des 22 Jahre alten Unternehmens möglich ist oder ob der Betrieb endgültig eingestellt werden muss. Der gesamte Online-Handel für Bastel- und Nähbedarf muss sich aktuell auf einen deutlich zurückgegangenen Konsum nach dem Ende der Pandemie-Boomphase einstellen.

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