Ein traditionsreicher Zulieferer der Autoindustrie hat am 23. September 2025 ein Insolvenzverfahren eingeleitet. Das Amtsgericht Wuppertal ordnete ein vorläufiges Verfahren an; Rechtsanwalt Joachim Exner wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Zweck der Maßnahme ist, den Geschäftsbetrieb geordnet fortzuführen und eine Restrukturierung vorzubereiten.

Kiekert mit Sitz in Heiligenhaus stellt Schließ- und Zugangssysteme für Fahrzeuge her. Nach Angaben des Unternehmens beschäftigt die Gruppe rund 4 500 Mitarbeiter an insgesamt elf Standorten und liefert Schließlösungen für etwa ein Drittel der weltweit gefertigten Pkw.

Der operative Betrieb läuft vorerst an allen Standorten weiter. Für die etwa 700 in Deutschland beschäftigten Mitarbeiter sind Lohnansprüche durch Insolvenzgeld bis einschließlich November abgesichert; die Belegschaft wurde über die Situation informiert.

Die Stadt Heiligenhaus zeigt sich überrascht, zugleich betont sie, in den vergangenen Monaten bereits Gespräche mit der Firmenleitung und zuständigen Förderstellen geführt zu haben, um Optionen zur Standort- und Arbeitsplatzsicherung zu prüfen. Ziel ist, eine tragfähige Lösung für den Standort zu erreichen.

Kurz zur Historie: Das Unternehmen geht auf eine Gründung im 19. Jahrhundert zurück und wurde 2012 übernommen. Im Rahmen des laufenden Verfahrens sollen jetzt Sanierungskonzepte geprüft, mögliche Investoren angesprochen und Entscheidungen zur Weiterführung getroffen werden.

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