Nach fast einem Jahrhundert endet in Radeburg die Glasfertigung von Doering Glass. Die Insolvenz des Unternehmens macht eine Fortführung unmöglich, 120 Beschäftigte verlieren ihre Stellen.

Ende einer langen Tradition

Seit den 1930er-Jahren prägte das Werk in Radeburg die deutsche Glasindustrie. Produkte aus Sachsen fanden ihren Weg in bedeutende Bauwerke und galten als Synonym für Qualität und Beständigkeit. Mit der Schließung geht für die Region nicht nur ein Arbeitgeber verloren, sondern auch ein Stück Industriegeschichte.

Ursachen der Krise

Die Insolvenz ist das Ergebnis mehrerer Entwicklungen. Steigende Energiekosten und hohe Preise für Rohstoffe belasteten die Produktion erheblich. Gleichzeitig führte die schwache Baukonjunktur zu sinkender Nachfrage. Auch die angespannten internationalen Lieferketten wirkten sich negativ aus. Trotz Versuchen, im Rahmen einer Eigenverwaltung einen Investor zu finden, blieb die Rettung des Standortes erfolglos.

Folgen für Belegschaft und Region

Das Aus bedeutet für 120 Mitarbeiter in Sachsen den Verlust ihres Arbeitsplatzes. Zwar signalisierten einige umliegende Unternehmen Bereitschaft zur Übernahme von Fachkräften, dennoch bleibt die Unsicherheit groß. Für die Stadt Radeburg ist der Wegfall des traditionsreichen Werkes ein schwerer Schlag.

Stimmen aus der Unternehmensführung

Geschäftsführer Swen Graf machte deutlich, dass die Lage für die gesamte Branche kritisch ist. Trotz Gesprächen mit Interessenten habe sich keine tragfähige Lösung ergeben. Seine Worte unterstreichen, wie groß der Druck auf die Glasindustrie aktuell ist.

Signalwirkung für die Branche

Während der Standort in Berlin vorerst bestehen bleibt, endet in Sachsen eine fast 90-jährige Erfolgsgeschichte. Der Fall Doering Glass zeigt exemplarisch, wie sehr traditionelle Industrieunternehmen unter globalen Krisen und steigenden Kosten leiden. Viele Betriebe der Branche stehen vor ähnlichen Herausforderungen – ob sie diese meistern können, bleibt ungewiss.

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