Das auf Sondermaschinen spezialisierte Unternehmen Vulkan Technic aus Wiesbaum hat Insolvenz angemeldet. Das Amtsgericht Wittlich setzte Rechtsanwalt Manfred Kürsch als vorläufigen Insolvenzverwalter ein. Der Geschäftsbetrieb wird zunächst fortgeführt. Die rund 100 Beschäftigten erhalten für die kommenden zwei Monate Insolvenzgeld, während die Optionen für eine mögliche Sanierung oder ein Verkauf geprüft werden.
Vulkan Technic war seit seiner Gründung 1995 ein anerkannter Anbieter im Bereich der Automatisierungs- und Sonderanlagentechnik. Zu den Kunden des Unternehmens zählten namhafte Industriekonzerne wie BMW, Miele, Tesa, 3M und ThyssenKrupp. Gemeinsam mit Liebherr entwickelte die Firma automatisierte Fertigungslösungen für Batteriekomponenten von Elektrofahrzeugen. Auch in der Medizintechnik war Vulkan Technic aktiv – unter anderem mit einem Projekt zur Krebsfrüherkennung, das 2009 mit einem staatlichen Innovationspreis ausgezeichnet wurde.
In den letzten Jahren erhielt die Firma mehrfach Anerkennung, etwa für ihre Ausbildungsqualität: 2018 stellte sie den besten technischen Produktdesigner-Azubi auf Bundesebene. Zuletzt verfolgte das Unternehmen ehrgeizige Wachstumspläne, darunter den Ausbau der Produktionskapazitäten mit einer neuen Halle, deren Finanzierung durch EU-Fördermittel unterstützt werden sollte.
Dennoch geriet Vulkan Technic zunehmend in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Die Nachwirkungen der Corona-Krise sowie die anhaltenden Probleme in der Automobilbranche setzten dem Unternehmen stark zu. Laut Insolvenzverwalter bestehen jedoch erste Kontakte zu möglichen Investoren, mit denen Gespräche zeitnah aufgenommen werden sollen.
Ob der Betrieb langfristig fortgeführt werden kann, ist derzeit offen. Die kommenden Wochen dürften entscheidend für die Zukunft des Unternehmens und seiner rund 100 Mitarbeiter sein.