Die Ostfriesische Presse Druck GmbH und die OBD Ostfriesische Bogendruck GmbH in Emden haben Ende vergangener Woche Insolvenz beantragt. Das Amtsgericht Aurich leitete daraufhin ein vorläufiges Verfahren ein. Dr. Christian Kaufmann von PLUTA wurde zum vorläufigen Sachwalter bestellt. Etwa 45 Beschäftigte in beiden Betrieben sind betroffen. Deren Gehälter bleiben für drei Monate durch Insolvenzgeld gesichert.
Trotz der finanziellen Krise läuft die Druckproduktion ununterbrochen weiter. Aufträge im Zeitungs-, Werbe- und Fachdruckgeschäft werden weiterhin bearbeitet. Die Geschäftsleitung plant in enger Abstimmung mit dem Sachwalter eine Sanierung und sucht aktiv nach Möglichkeiten zur Fortführung oder Übernahme der Betriebe. Ein Investorenprozess soll in den kommenden Wochen starten, um eine langfristige Lösung sicherzustellen.
Nur die beiden Druckgesellschaften in Emden sind von diesem Schritt betroffen. Die übrigen Einheiten der SKN-Gruppe operieren weiterhin uneingeschränkt. Insgesamt umfasst die SKN-Gruppe rund 344 Mitarbeiter in der Region – etwa 281 in Norden und etwa 63 in Emden. Mit ihrem breit gefächerten Portfolio deckt das Unternehmen Druck, Zeitungs- und Verlagsangebote ab.
Der Drucksektor steht vor großen Herausforderungen: rückläufiges Volumen, digitale Konkurrenz, steigende Energie- und Papierkosten sowie struktureller Druck auf klassische Printangebote haben zuletzt stark belastet. Bereits in den Jahren 2018 und 2023 hatte SKN Teile des Unternehmens mittels Insolvenz in Eigenverwaltung restrukturiert. Auch damals unterstützten PLUTA und externe Sanierungsexperten den Prozess. Ende 2023 erhielt die Gruppe einstimmige Gläubiger-Zustimmung für ihren Restrukturierungsplan.
Aktuell konzentriert sich das Management darauf, mit Hilfe des Sachwalters tragfähige Konzepte auszuarbeiten. Der laufende Betrieb soll gesichert bleiben, bis eine tragfähige Fortführungslösung gefunden ist. Dr. Kaufmann prüft hierzu bestehende Kapitelstrukturen und mögliche Käufer oder Finanzierungsoptionen.
Für die Belegschaft ist die Lage angespannt, doch die Sicherung der kommenden Monate und die laufenden Investorenbemühungen stabilisieren die Stimmung. Ob die Standorte dauerhaft erhalten werden können, hängt maßgeblich vom Erfolg der Verhandlungen und der Restrukturierungsstrategie in den nächsten Wochen ab.