Das Traditionsunternehmen Hohenloher Fruchtsäfte in Schwäbisch Hall, gegründet 1953, steckt infolge stark gestiegener Erntekosten in einer ernsthaften Krise. Anfang Mai beantragte es Insolvenz – als Schuldner wurden hohe Preise für Streuobst-Äpfel genannt, die den Betrieb in finanzielle Schieflage brachten. Geschäftsführer Christiane Heller (vorher Teresa Heller) nennt die teure Apfelernte als Hauptgrund.
Aktuell suchen die Verantwortlichen aktiv nach Kapitalgebern. Zwar gibt es Interessierte, doch bis heute konnte noch kein tragfähiges Angebot erzielt werden. Das Geschäft läuft saisonbedingt stabil, sodass die rund 20 Mitarbeiter verlässlich beschäftigt bleiben. Die Löhne sind laut Heller noch bis Juli gesichert – dank Unterstützung durch die Agentur für Arbeit . Bis Ende Juli soll entschieden werden, ob ein reguläres Insolvenzverfahren eröffnet wird.
Über den Kernbetrieb hinaus vermarktet das Unternehmen seit Jahrzehnten hochwertige Direktsäfte aus regionalem Streuobst – darunter Apfelpur, Mischsäfte sowie Schorlen und Cidre – und bietet Lohnpressung für Privatkunden und Mitbewerber an hohenloher-fruchtsaefte.de. 2022 erzielten sie etwa 1 Mio l Apfelsaft, doch im Folgejahr fiel die Ernte deutlich schwächer aus – was unter anderem auf witterungsbedingte Schwankungen und zunehmenden Rückgang alter Obstwiesen zurückgeführt wird
Wesentliche Punkte auf einen Blick
- Insolvenz angemeldet am 19. Mai wegen gestiegener Erntepreise.
- Rund 20 Beschäftigte, deren Gehälter bis Juli via Arbeitsagentur gesichert sind.
- Suche nach Investoren bisher ohne Durchbruch.
- Produktion saisonal stabil, Geschäft läuft weiter wie gewohnt.
- Betrieb verarbeitet Streuobstäpfel, presst rund 1 Mio l Direkt- und Mischsäfte sowie Cidre; bietet auch Lohnpressung an.
Ausblick
Die Zukunft hängt wesentlich von der Investorensuche ab. Bis Ende Juli muss über ein strukturiertes Insolvenzverfahren entschieden werden. Gleichzeitig bleibt das Team optimistisch – die Produktionssaison läuft planmäßig weiter und alle Mitarbeitenden zeigen sich engagiert. Eine erfolgreiche Finanzierung könnte das Unternehmen erhalten und die regionale Direktvermarktung fortsetzen.