Der traditionsreiche Süßwarenhersteller Salzburg Schokolade mit Sitz in Grödig steht vor dem endgültigen Aus. Nach einer mehrjährigen Phase wirtschaftlicher Schwierigkeiten wird die Produktion zum Jahresende 2024 eingestellt. 65 Mitarbeitende verlieren dadurch ihren Arbeitsplatz.
Bereits im November 2021 musste das Unternehmen Insolvenz anmelden, ausgelöst durch den Wegfall eines Großauftrags und die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Damals waren rund 140 Beschäftigte und über 600 Gläubiger betroffen. Im Februar 2022 übernahm die rumänische KEX Confectionery Group unter Julius Meinl V. das Unternehmen und legte einen Sanierungsplan vor, der eine vollständige Begleichung der Gläubigerforderungen vorsah. Eine erste Zahlung von 20 % erfolgte zeitnah, die restlichen 80 % sollten innerhalb von drei Jahren geleistet werden, abgesichert durch Unternehmensliegenschaften.
Trotz dieser Maßnahmen konnte das Unternehmen nicht nachhaltig stabilisiert werden. Im Dezember 2022 wurden bereits 25 Mitarbeitende entlassen, und Teile der Produktion stillgelegt. Hauptgründe waren stark gestiegene Kosten für Rohstoffe, Energie und Verpackungen. Zudem endete die Zusammenarbeit mit einem der größten Kunden. Die Produktionsstätte in Grödig erwies sich als zu groß und kostspielig für den verbleibenden Betrieb.
Die Geschäftsführung kündigte an, gemeinsam mit dem Arbeitsmarktservice Salzburg nach Lösungen für die betroffenen Mitarbeitenden zu suchen. Gleichzeitig laufen Gespräche über den Verkauf des Produktionsstandorts. Die Gewerkschaft PRO-GE kritisierte die Unternehmensleitung für fehlende Investitionen und fordert einen angemessenen Sozialplan für die Beschäftigten.
Obwohl die Produktion der „Echten Salzburger Mozartkugel“ von Mirabell bisher weiterlief, ist unklar, wie es mit dieser Marke nach der Schließung weitergeht. Die Zukunft der Gläubigerforderungen hängt nun von der Verwertung der Unternehmensliegenschaften ab.