Die Wiener Biobäckerei Gragger & Cie, bekannt für ihre handwerklich hergestellten Holzofenbrote, hat nach einem gescheiterten Sanierungsversuch den Betrieb eingestellt. Ende 2022 hatte das Unternehmen ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eingeleitet, um die finanziellen Schwierigkeiten zu überwinden. Trotz der Zustimmung der Gläubiger zu einem Sanierungsplan mit einer Rückzahlungsquote von 20 Prozent innerhalb von zwei Jahren konnte das Unternehmen die erforderlichen Mittel nicht aufbringen. Die angestrebte Fortführung des Betriebs musste daher aufgegeben werden.
Die Insolvenz von Gragger & Cie betrifft rund 50 Mitarbeiter. Der Betrieb hatte mehrere Filialen in Wien sowie eine in Ansfelden, Oberösterreich. Im Zuge der Restrukturierungsmaßnahmen wurden mehrere Standorte geschlossen, darunter auch die Filiale in Linz und die Backstube in Ansfelden. Die verbleibenden Filialen in Wien konnten den Betrieb nicht aufrechterhalten.
Als Hauptursachen für die finanzielle Schieflage nennt das Unternehmen die Auswirkungen der Corona-Pandemie, insbesondere den Rückgang von Touristen und Laufkundschaft, sowie gestiegene Energiekosten und allgemeinen wirtschaftlichen Druck. Trotz Unterstützung durch die Stadt Wien im Rahmen des Projekts „Stolz auf Wien“ und einer Kooperation mit der Bäckereikette Ankerbrot konnte die Biobäckerei nicht gerettet werden.
Gründer Helmut Gragger, der das Unternehmen 1997 in Ansfelden gegründet hatte, äußerte sich enttäuscht über das Scheitern des Sanierungsplans. Er betonte, dass neben externen Faktoren auch interne Herausforderungen, wie unzureichendes Marketing und das Versäumnis, aktuelle Brottrends zu bedienen, zum Misserfolg beigetragen hätten.
Mit der endgültigen Schließung von Gragger & Cie endet die Geschichte einer Bäckerei, die einst als Vorreiter für hochwertige Biobackwaren galt. Die Insolvenz reiht sich ein in eine Serie von Unternehmenspleiten in der Branche, die durch wirtschaftliche Unsicherheiten und verändertes Konsumverhalten geprägt ist.