Die Köhlerpappen GmbH, ein seit über 150 Jahren bestehender Hersteller von Spezialpappen, hat Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen aus Gengenbach, das Verpackungs- und Spieleindustrie beliefert, kämpft mit hohen Energiekosten und einer gesunkenen Nachfrage. Beim Amtsgericht Offenburg wurde daher ein Insolvenzantrag gestellt.
Insolvenzverwalter übernimmt
Rechtsanwalt Dr. André Berbuer von der Kanzlei BSK Berbuer Speier Kuhn wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter ernannt. Er hat sich bereits ein erstes Bild der Lage gemacht und Gespräche mit der Geschäftsleitung geführt. Trotz der finanziellen Schwierigkeiten bleibt der Betrieb vorerst bestehen. Die Gehälter der 90 Mitarbeiter sind durch Insolvenzgeld gesichert.
Branchenkrise und wirtschaftliche Herausforderungen
Wie viele Unternehmen der Papierindustrie leidet Köhlerpappen unter hohen Energiekosten, die im internationalen Vergleich wettbewerbsnachteilig sind. Zudem hat die schwächelnde Wirtschaft die Nachfrage nach Verpackungsmaterialien erheblich reduziert, was zu einem Rückgang der Aufträge führte.
Fortführung des Betriebs und Sanierungspläne
Das Ziel des Insolvenzverfahrens ist es, eine langfristige Lösung für das Unternehmen zu finden. Spezialisten für Unternehmenssanierungen arbeiten derzeit an möglichen Restrukturierungsmaßnahmen. Laut Insolvenzverwalter Berbuer wird bereits mit relevanten Beteiligten verhandelt, um eine nachhaltige Lösung zu erreichen.
Sanierungsanwalt Basil Speier äußerte sich optimistisch: „Die Auftragslage für die kommenden Monate ist stabil. Alle Kunden werden weiterhin wie gewohnt beliefert. Das ist eine gute Grundlage für eine erfolgreiche Restrukturierung.“
Ob Köhlerpappen eine Zukunftsperspektive als eigenständiges Unternehmen hat oder ob Investoren gefunden werden müssen, bleibt abzuwarten. Ziel ist es, eine Lösung zu entwickeln, die Arbeitsplätze erhält und das Unternehmen wirtschaftlich absichert.