Das ehemals ambitionierte Bauvorhaben im bayerischen Köfering bei Regensburg ist gescheitert. Die Graf-Lerchenfeld-Quartier-GmbH, verantwortlich für das Neubaugebiet, hat Insolvenz angemeldet. Dies bestätigten öffentliche Bekanntmachungen der Insolvenzgerichte. Als Insolvenzverwalter wurde der Regensburger Anwalt Daniel Barth eingesetzt.
Das Projekt, das vor weniger als vier Jahren mit großem Enthusiasmus gestartet wurde, geriet bereits früh in Schwierigkeiten. Ursprünglich sollten 550 Wohnhäuser entstehen, darunter Reihen-, Doppel- und Einfamilienhäuser. Aufgrund von Bedenken hinsichtlich der Belastung für die Gemeinde mit knapp 3000 Einwohnern wurde die Zahl auf 350 reduziert. Doch auch diese Planung konnte nicht umgesetzt werden.
Zuvor hatten bereits zwei beteiligte Baufirmen Insolvenz angemeldet, was zu erheblichen Verzögerungen und finanziellen Unsicherheiten führte. Rund 90 Bauherren, die in dem Gebiet investiert hatten, schlossen sich zu einer Interessengemeinschaft zusammen, um rechtliche Schritte gegen die GLQ-GmbH zu prüfen. Die Staatsanwaltschaft Regensburg ermittelt zudem gegen eine der Baufirmen wegen des Verdachts auf Insolvenzverschleppung und Betrug.
Die GLQ-GmbH wurde 2017 von den Regensburger Immobilienunternehmern Markus Dirnberger und Michael Stark gegründet, nachdem sie das Grundstück vom verstorbenen CSU-Bundestagsabgeordneten Philipp Graf von und zu Lerchenfeld erworben hatten. Die Geschäftsführung war zum Zeitpunkt der Insolvenzantragstellung für Stellungnahmen nicht erreichbar.
Die Zukunft der betroffenen Bauherren und ihrer Investitionen bleibt ungewiss. Ob und wie ihre Ansprüche im Insolvenzverfahren berücksichtigt werden, ist derzeit nicht absehbar. Das einstige Vorzeigeprojekt steht nun als Symbol für gescheiterte Planung und fehlende Umsetzung.