Do 21. Nov. 2024

Der österreichische Schokoladenhersteller Hauswirth aus Kittsee Österreich) hat Insolvenz angemeldet. Das traditionsreiche Familienunternehmen, das seit seiner Gründung im Jahr 1949 in der Süßwarenbranche tätig ist, kämpft mit Schulden in Höhe von rund sieben Millionen Euro. Besonders die gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten sowie ausbleibende Umsätze belasten den Betrieb.

Jahrzehntelange Erfolgsgeschichte in Gefahr
Gegründet als Konditorei in Wien, hat sich Hauswirth seit den 1960er-Jahren auf die Verarbeitung von Schokolade spezialisiert. Jährlich werden bis zu 4000 Tonnen produziert, darunter saisonale Artikel wie Schokohasen und -nikoläuse sowie Schokoladentafeln und -bananen. Rund 60 Prozent der Produkte gehen in den Export, mit Lieferungen in mehr als 30 Länder. Das Unternehmen wird in dritter Generation von zwei Brüdern geführt.

Ursachen für die finanzielle Schieflage
Neben der allgemeinen Kostensteigerung auf dem Rohstoffmarkt, insbesondere für Kakao, leidet Hauswirth noch immer unter den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie. Allein im Geschäftsjahr 2022/2023 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 14,6 Millionen Euro, verbuchte jedoch einen Verlust von 2,5 Millionen Euro. Bereits seit neun Jahren schreibt das Unternehmen keine Gewinne mehr.

Hoffnung auf Sanierung
Ein zentraler Grund für die Insolvenz war das Scheitern einer geplanten Investorenvereinbarung, die Investitionen von über 20 Millionen Euro am Standort Kittsee vorsah. Geschäftsführer Roman Hauswirth zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass eine Rettung möglich ist. „Mit den geplanten Investitionen könnten wir die Zukunft des Unternehmens sichern,“ erklärte er gegenüber dem ORF Burgenland.

Zukunft ungewiss, Betrieb läuft weiter
Trotz der schwierigen Lage betont die Geschäftsführung, dass die Produktion fortgeführt und die Lieferketten aufrechterhalten werden. Die 120 Mitarbeitenden bleiben vorerst beschäftigt, während mögliche Sanierungsmaßnahmen geprüft werden.

Die Insolvenz von Hauswirth zeigt exemplarisch, wie mittelständische Unternehmen in der Süßwarenbranche durch externe Faktoren wie steigende Rohstoffpreise, Energiekosten und wirtschaftliche Krisen zunehmend unter Druck geraten. Ob die Sanierung gelingt, hängt von der Bereitschaft neuer Investoren ab, das Unternehmen zu unterstützen und langfristig zu stabilisieren.

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