Nach über 30 Jahren steht die Isak GmbH, ein inklusiver Lohndienstleister in Sachsenheim, vor dem Aus. Die wirtschaftliche Lage und die anhaltenden Auswirkungen der Corona-Krise haben das Unternehmen schwer getroffen. Ca. 60 Arbeitsplätze – darunter 32 für Menschen mit Schwerbehinderung – sind nun gefährdet.
Die Isak GmbH, die für die Automobilindustrie sowie den Maschinenbau und die Sanitärbranche tätig ist, kämpfte in den letzten Jahren mit einem erheblichen Auftragsrückgang. Zusätzlich zu ihren Dienstleistungen im Bereich Montage und Metallbearbeitung betreibt Isak auch das Restaurant „Holderbüschle“, das durch die Corona-bedingten Schließungen ebenfalls schwer getroffen wurde. Angesichts der geringen Auslastung und wirtschaftlichen Belastungen wurde nun Insolvenz angemeldet. Insolvenzverwalter Martin Mucha kündigte an, den Betrieb vorerst weiterzuführen. Die Löhne und Gehälter der Angestellten sind für die nächsten drei Monate über das Insolvenzgeld gesichert.
Isak, die „Initiative zur Schaffung von Arbeitsplätzen für Körperbehinderte“, wurde vor über drei Jahrzehnten von der Stiftung Karlshöhe gegründet, um Menschen mit Schwerbehinderung eine reguläre berufliche Perspektive zu bieten. Neben der Beschäftigung wurden die Mitarbeiter stets qualifiziert und in ihre Tätigkeiten eingearbeitet. Doch inzwischen erweist sich das Geschäftsmodell als kaum noch tragfähig. „Unsere Kunden verlagern Aufträge ins Ausland oder automatisieren zunehmend, um Kosten zu sparen,“ erklärt Frank Gerhard, Wirtschaftsvorstand der Karlshöhe, die als Gesellschafterin von Isak fungiert.
Die Corona-Pandemie und die schwierige Konjunkturentwicklung haben den Abwärtstrend beschleunigt. Viele Betriebe im Kreis Ludwigsburg und speziell in der Automobilindustrie kämpfen selbst mit Auftragsrückgängen, was die Situation für auftragsabhängige Lohndienstleister wie Isak noch verschärft. Auch staatliche Vergünstigungen, die Werkstätten für Menschen mit Behinderung erhalten, gibt es für die Isak GmbH nicht.
Die Stiftung Karlshöhe hat zuletzt große Summen investiert, um den Betrieb zu stützen, doch die finanziellen Reserven sind erschöpft. Auch Unterstützung durch das Diakonische Werk Württemberg in Form von Darlehen konnte die Insolvenz nicht verhindern. „Die Fortführung des Betriebes in seiner bisherigen Form ist nicht mehr möglich,“ sagt Dörte Bester, Direktorin der Karlshöhe. Sie hofft, dass für die langjährigen Mitarbeitenden, die oft über spezialisierte Qualifikationen verfügen, eine Zukunft in anderen sozialen Einrichtungen oder Betrieben gefunden werden kann.
Die Insolvenz der Isak GmbH markiert einen schmerzlichen Einschnitt für alle Beteiligten und wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, mit denen Inklusionsunternehmen in wirtschaftlich unsicheren Zeiten konfrontiert sind.