Das Landestheater Oberpfalz (LTO) hat Insolvenz angemeldet, nur wenige Wochen nach der Eröffnung seiner ersten eigenen Spielstätte in der alten Glasfabrik in Vohenstrauß. Dies bedeutet einen schweren Schlag für die Kulturszene in der Oberpfalz, insbesondere für die rund 20 Mitarbeiter des LTO, die nun möglicherweise bis Jahresende ihren Arbeitsplatz verlieren. Auch freischaffende Künstler, die auf Stückverträge angewiesen sind, sind von der Insolvenz betroffen.
Als Hauptursache nennt das LTO finanzielle Engpässe, die infolge der Corona-Pandemie entstanden sind. Die Pandemie hinterließ eine große Lücke im Budget, die auch durch steigende Besucherzahlen und Ticketverkäufe in den letzten Jahren nicht kompensiert werden konnte. Zwar näherten sich die Verkaufszahlen wieder dem Niveau vor der Pandemie an, doch die finanziellen Belastungen durch zusätzliche Auflagen und strukturelle Anpassungen führten letztlich zu einer nicht mehr tragbaren Schuldenlast.
Die geplanten Umstrukturierungen und Sanierungsmaßnahmen des LTO konnten die finanzielle Lage in der kurzen verfügbaren Zeit nicht stabilisieren. Auch öffentliche Förderungen reichten nicht aus, um das Defizit zu decken. Die Theaterleitung bemüht sich dennoch, den Spielbetrieb bis Ende des Jahres aufrechtzuerhalten, wobei unklar ist, wie sich die Insolvenz auf bereits geplante Vorstellungen auswirken wird. Ob der Sommerbetrieb im Jahr 2025 weitergeführt werden kann, ist ebenfalls fraglich.
Die Eröffnung der Spielstätte in Vohenstrauß markierte eigentlich einen Meilenstein für das 2010 gegründete Theater, das zuvor als einziges professionelles Theater Bayerns ohne feste Bühne arbeitete. Mit dem eigenen Standort hatte das LTO gehofft, die rund zehn jährlichen Produktionen künftig mit weniger Aufwand und geringeren Kosten realisieren zu können. Doch trotz dieser positiven Entwicklung erwiesen sich die Investitionskosten im unteren fünfstelligen Bereich letztlich als zu hoch, um die Belastungen auszugleichen.