So 3. Nov. 2024

Ein weiteres Traditionsunternehmen in Franken musste seine Pforten schließen: Die Firma Wolfrum Formenbau in Fürth stellte nach fast fünf Jahrzehnten den Betrieb ein. Trotz intensiver Rettungsversuche und der Suche nach Investoren blieb am Ende nur der Weg in die Insolvenz. Im Juli 2024 meldete das Unternehmen Insolvenz an, und im September wurde der Geschäftsbetrieb endgültig eingestellt. Aktuell wird das Inventar in einer Onlineauktion versteigert.

Globale Krisen und sinkende Aufträge als Hauptursache

Wie viele andere mittelständische Unternehmen litt Wolfrum Formenbau unter den Folgen der weltweiten Wirtschaftskrise. Steigende Kosten und ein erheblicher Rückgang der Aufträge setzten dem Unternehmen stark zu. Besonders das Ausbleiben eines großen Kunden trug entscheidend zur Insolvenz bei. Trotz aller Bemühungen, durch den Einstieg eines Investors die finanzielle Schieflage zu überwinden, blieb die Rettung aus.

Laut Insolvenzverwalter Patrick Meyerle von der Kanzlei Pluta, die das Verfahren begleitete, stand von Anfang an fest, dass ein Investor nötig wäre, um den Betrieb zu sichern. „Wir waren zuversichtlich, eine Lösung zu finden“, so Meyerle. Letztlich blieben die Versuche erfolglos, da potenzielle Investoren aufgrund der schwierigen Marktlage zurückhaltend agierten.

Familienunternehmen mit starker Tradition

Wolfrum Formenbau wurde 1976 gegründet und über viele Jahre erfolgreich als Familienbetrieb geführt. Das Unternehmen spezialisierte sich auf die Herstellung von Spritzguss- und Druckgussformen sowie 3D-Konstruktionen. Zu den Kunden gehörten international bekannte Firmen, vor allem aus der Medizintechnik, der Automobilbranche und der Elektroindustrie. Der Standort in Fürth beschäftigte zuletzt 19 Mitarbeiter, deren Löhne bis zur Betriebseinstellung im September durch das Insolvenzgeld gesichert waren.

Geschäftsführer Jörg Wolfrum äußerte sich noch im Juli optimistisch: „Wir glauben an unsere Produkte und sehen mit einem Investor eine Zukunft für unser Unternehmen.“ Doch der erhoffte Neustart blieb aus.

Onlineauktion des Firmeninventars

Nach der endgültigen Schließung des Betriebs im September 2024 wird das Inventar des Unternehmens nun versteigert. In einer laufenden Onlineauktion werden Werkzeuge, Maschinen und Büroeinrichtungen, darunter auch ein Portalkran, zum Verkauf angeboten. Insgesamt stehen fast 500 Artikel auf der Auktionsliste, die bis zum 22. Oktober 2024 ersteigert werden können. Interessenten können die angebotenen Gegenstände nach vorheriger Anmeldung besichtigen.

Mit dem Aus von Wolfrum Formenbau verliert die Region ein weiteres traditionsreiches Unternehmen, das über viele Jahre erfolgreich am Markt agierte und namhafte Kunden bediente.

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