Der niedersächsische Fertighaushersteller Gussek hat Insolvenz angemeldet, was fast 400 Mitarbeitende betrifft. Das Amtsgericht Nordhorn hat dem Insolvenzantrag zugestimmt, wie der Norddeutsche Rundfunk (NDR) berichtet. Trotz der Insolvenz soll der Betrieb zunächst weiterlaufen, und die Löhne der Beschäftigten sind für die kommenden drei Monate durch das Insolvenzgeld gesichert.
Gussek, das seit über 70 Jahren in der Branche tätig ist, kämpft mit den gleichen Herausforderungen wie viele andere Bauunternehmen. Die gestiegenen Personal- und Materialkosten sowie sinkende Umsätze in den letzten zwei Jahren haben das Unternehmen in diese finanzielle Schieflage gebracht. Die Insolvenzverwalter Stefan Meyes und Christian Kaufmann betonen, dass die Situation für Gussek zwar schwierig ist, sie jedoch alle Möglichkeiten prüfen werden, um das Unternehmen zu retten.
Die nächsten Wochen werden entscheidend sein, da die Anwälte nun analysieren, wie laufende Bauprojekte fortgeführt und das Unternehmen möglicherweise gerettet werden können. „Der Geschäftsbetrieb läuft weiter. Wir werden sämtliche Lösungsansätze analysieren. Die Rahmenbedingungen sind angesichts des Marktumfelds sicherlich nicht einfach, aber wir werden alles daransetzen, um eine Lösung für Gussek zu finden“, erklärte Insolvenzverwalter Stefan Meyer.
Die steigende Zahl an Insolvenzen in Deutschland macht deutlich, dass immer mehr Unternehmen in verschiedenen Branchen betroffen sind. Laut vorläufigen Zahlen von Anfang August wurden im Juli dieses Jahres 13,5 Prozent mehr Insolvenzverfahren bei den Gerichten angemeldet als im Vorjahr. Ob in der Tabakindustrie, Modebranche oder bei Fertighausherstellern – die wirtschaftlichen Herausforderungen treffen zahlreiche Unternehmen.
Wie es für Gussek weitergeht, bleibt abzuwarten. Die nächsten Schritte werden zeigen, ob eine Rettung des Unternehmens möglich ist oder ob nach über 70 Jahren Firmengeschichte das endgültige Aus droht.