Vom Hoffnungsträger zum Desaster: Das Berliner Fintech Elinvar, einst in großen Erwartungen gestartet, steht nun endgültig vor dem Aus. Trotz namhafter Investoren wie der US-Bank Goldman Sachs und prominenter Kunden wie M.M. Warburg und DKB gelang es dem Unternehmen nicht, sich am Markt zu etablieren.
Die Geschichte begann 2016, als Elinvar als Ausgründung von Finleap ins Leben gerufen wurde, um mit seiner Software traditionelle Banken in die digitale Ära zu führen. Über 50 Millionen Euro flossen in das Unternehmen, doch die hohen Erwartungen erfüllten sich nicht. Wichtige Kundenprojekte verzögerten sich, und die Nachfrage blieb aus. Trotz positiver Äußerungen seitens Finleap-Chef Ramin Niroumand im Jahr 2019 konnte Elinvar nicht überzeugen.
Die Finanzlage verschärfte sich 2022, als das Fintech einen Teil seiner Belegschaft entließ, um dringend benötigtes neues Kapital zu erhalten. Selbst der Verkauf der Anteile durch den prestigeträchtigen Investor Goldman Sachs im Mai des folgenden Jahres deutete auf anhaltende Schwierigkeiten hin. Die Insolvenz im Oktober 2023 kam somit nicht überraschend.
Trotz intensiver Bemühungen im Rahmen eines M&A-Prozesses konnte kein Käufer oder Investor gefunden werden. Der Insolvenzverwalter Sascha Feies teilte mit, dass die Gesellschaft nun aufgelöst werde. Dies bedeutet das Ende für eines der größten Missverständnisse der heimischen Fintech-Szene.
Die einst 70 verbliebenen Mitarbeiter haben bereits ihre Kündigungen erhalten, und die Elinvar-Homepage wird in den nächsten Wochen offline gehen. Die Hoffnung, durch die Software des Fintechs traditionelle Finanzhäuser zu revolutionieren, erweist sich somit als trauriges Kapitel in der Geschichte des Berliner Unternehmens.