Esprit, ein Modekonzern, der von den Auswirkungen der Coronakrise schwer getroffen wurde, plant die Einleitung eines Schutzschirmverfahrens für sein Europageschäft. Die Maßnahme ist Teil eines Restrukturierungsplans, um das Unternehmen langfristig wettbewerbsfähig zu halten.
Dies ist nicht das erste Mal, dass Esprit mit Insolvenz konfrontiert ist. Bereits im März dieses Jahres meldete das Unternehmen Insolvenz in Belgien und der Schweiz an. Nun steht die Ratinger Europa-Holding von Esprit sowie sieben weitere Tochtergesellschaften vor dem gleichen Schicksal.
Das Unternehmen hat erklärt, dass es bereits Gespräche mit potenziellen Investoren führt, die Interesse an den Markenrechten für den europäischen Markt haben und bereit sind, das operative Geschäft fortzusetzen. Trotz dieser Bemühungen bleibt die Zukunft des Unternehmens ungewiss.
Esprit hatte bereits im Jahr 2020 während der ersten Welle der Corona-Pandemie mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Damals wurden zahlreiche Filialen geschlossen und ein beträchtlicher Teil der Belegschaft entlassen. Die neuerliche Insolvenz betrifft nun noch 1500 Mitarbeiter, während der Geschäftsbetrieb vorerst aufrechterhalten wird.
Die Hauptzentralen von Esprit befinden sich in Ratingen und Hongkong, wobei der Schwerpunkt des Geschäfts in Europa liegt. Deutschland ist der größte Markt für das Unternehmen, das dort mehr als die Hälfte seines Umsatzes erzielt.
Um die Restrukturierung durchzuführen, hat Esprit renommierte Insolvenzexperten wie Christian Gerloff und Christian Stoffler engagiert. Diese haben bereits Erfahrungen in der Modebranche gesammelt und sollen das Europageschäft des Unternehmens nachhaltig profitabel machen.
Esprit ist weltweit in etwa 40 Ländern aktiv und betreibt in Europa insgesamt 124 Filialen. Die Esprit Europe GmbH mit Sitz in Ratingen ist die Muttergesellschaft für Esprit in mehreren europäischen Ländern, wobei Einkauf und Vertrieb in verschiedenen Tochter- und Enkelgesellschaften organisiert sind.