Für das angeschlagene Industrieunternehmen Franken Guss aus Kitzingen steht eine Neuausrichtung an: In einem Schutzschirmverfahren soll die Sanierung vorangetrieben werden, wie die Geschäftsleitung dem Bayerischen Rundfunk bestätigte. Während dieses Prozesses wird den Mitarbeitern ihr Lohn von der Arbeitsagentur bezahlt.
Die Franken Guss GmbH plant, sich durch ein Schutzschirmverfahren neu aufzustellen, gab das Unternehmen am Freitag gegenüber BR24 bekannt. Das Hauptziel besteht darin, die 650 Arbeitsplätze im Unternehmen zu sichern und nach erfolgreicher Sanierung wieder langfristig am Markt zu bestehen.
Das Amtsgericht in Würzburg hat am Donnerstag dem entsprechenden Verfahren zugestimmt und es beschlossen. Während der dreimonatigen Dauer des Verfahrens erhalten die Mitarbeiter weiterhin ihren vollen Lohn, jedoch von der Agentur für Arbeit. Dies wurde zunächst von der „Main-Post“ berichtet.
Hintergrund dieser Maßnahme sind „aufeinander folgende Mehrfachkrisen“, wie das Unternehmen in einer Mitteilung erklärte. Diese beinhalten Kostensteigerungen bei Material und Energie, die nicht ausreichend durchgesetzt werden konnten, um die Unternehmenskosten zu decken. Hinzu kam ein Einbruch von rund 35 Prozent auf dem Markt für Elektromobilität nach dem Wegfall von Kaufprämien, was eine Erholung des Marktes ungewiss macht.
Die Sanierung soll in den nächsten Monaten in enger Zusammenarbeit mit Interessenvertretern und Beratern erfolgen, um die Probleme „nachhaltig zu lösen“ und einen Restrukturierungsplan zu erstellen. Das Unternehmen strebt an, die Sanierung innerhalb weniger Monate abzuschließen.
Franken Guss in Kitzingen besteht seit über 100 Jahren und hat sich auf Bauteile aus Eisen- und Aluminiumguss für Antriebe, Motoren, Fahrwerk und Lenkung spezialisiert. Zusätzlich produziert die Gießerei Prototypen und Kleinstserien aus Aluminium auf einer Produktionsfläche von rund 54.000 Quadratmetern.