So. 23. Nov.. 2025

Der Caritasverband für das Dekanat Bocholt hat beim Amtsgericht Münster einen Antrag auf vorläufige Eigenverwaltung gestellt; das Gericht hat dem Antrag bereits stattgegeben. Ziel ist es, den Verband unter gerichtlicher Aufsicht, aber mit fortlaufender operativer Führung zu restrukturieren. Claudia Soggeberg bleibt in ihrer Funktion als Vorstandsvorsitzende handlungsbefugt und führt die Geschäfte weiter.

Hintergrund ist eine Schere zwischen Kostenentwicklung und den vereinbarten Erstattungssätzen, die geplante Spar- und Sanierungsmaßnahmen bislang nicht vollständig kompensieren konnten. Mit dem Verfahren sollen bestehende Sanierungspläne konkretisiert und weitere Einspar- und Umstrukturierungspotenziale geprüft werden, ohne den laufenden Betrieb einzustellen.

Zur Begleitung des Prozesses hat die Organisation den Restrukturierungsexperten Markus Freitag hinzugezogen; das Gericht ernannte zudem Dr. Ria Brüninghoff zur vorläufigen Sachwalterin, um die Interessen der Gläubiger zu sichern und den Vorstand zu unterstützen. Die Einrichtungen des Verbands bleiben offen und sollen weiterhin ihre Dienste anbieten.

Die Personalvertretung wurde informiert: Die Vergütungen sind vorerst gesichert, Mitarbeitende erhalten für drei Monate Insolvenzgeld. Betroffen ist ausschließlich der Caritasverband; verbundene Träger und die Tochtergesellschaft GutGrün gGmbH sind nicht Teil des Verfahrens. Der Verband betreibt soziale Angebote in Bocholt, Borken, Isselburg und Rhede mit Schwerpunkten in Pflege, Behindertenhilfe sowie Kinder- und Familienbetreuung.

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