So. 23. Nov.. 2025

Das Krankenhaus in Prüm steht vor einem grundlegenden Neustart: Die Klinikleitung bereitet ein Eigenverwaltungsverfahren vor, um den finanziell angeschlagenen Betrieb neu auszurichten und langfristig zu stabilisieren.

Unabhängig von der Antragstellung soll der medizinische Alltag ohne Unterbrechung weiterlaufen. Die stationäre Versorgung, die zentrale Notaufnahme sowie die ambulanten Angebote – darunter HNO und hausärztliche Leistungen – bleiben vollständig geöffnet. Löhne und Gehälter sind bis Ende Januar 2026 über Insolvenzgeld gesichert, ab Februar wird das Haus die Zahlungen wieder regulär übernehmen.

Hintergrund der wirtschaftlichen Schwierigkeiten sind stark gestiegene Kosten und die strukturell angespannte Situation vieler ländlicher Kliniken. Die Geschäftsführung sieht das Verfahren als Chance, unter dem Schutz des Insolvenzrechts neue Finanzierungs- und Organisationsstrukturen zu entwickeln, die den Standort dauerhaft tragen können.

In den kommenden Wochen stehen Gespräche mit Gläubigern, Arbeitnehmervertretung und politischen Verantwortlichen an. Dabei soll ein Konzept entstehen, das den Fortbestand des Krankenhauses sicherstellt und auf eine nachhaltige Betriebsstrategie setzt. Die Bedeutung des Hauses für die medizinische Versorgung der Region wird von allen Beteiligten hervorgehoben.

Auch seitens der Landespolitik wird der Standort als unverzichtbar eingestuft. Der zuständige Gesundheitsminister betont, dass die Klinik gemeinsam mit dem benachbarten Haus in Bitburg eine zentrale Rolle in der regionalen Grundversorgung übernimmt. Diese Versorgung soll auch während des gesamten Verfahrens ohne qualitative Abstriche gewährleistet sein.

Die Kreisverwaltung fordert eine klare Zukunftsperspektive für die Belegschaft und drängt darauf, dass der Standort erhalten bleibt. Ein koordiniertes Vorgehen aller Beteiligten gilt als entscheidend, um den Krankenhausbetrieb langfristig zu sichern.

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