Kaum eröffnet, steht die Parkklinik Hornbach in Rheinland-Pfalz bereits vor dem Aus. Nur drei Monate nach dem Start musste der private Klinikbetreiber Insolvenz anmelden. 87 Beschäftigte bangen nun um ihre berufliche Zukunft.

Die Einrichtung, die sich auf psychische Erkrankungen wie Depressionen, Burn-out und Zwangsstörungen spezialisiert hat, bietet stationäre Behandlungen in ruhiger Umgebung an – zum Preis von rund 700 Euro pro Tag. Ursprünglich war die Klinik für bis zu 75 Patienten ausgelegt, doch zuletzt wurden nur sechs Personen aufgenommen.

Schon vor der offiziellen Eröffnung erlitt das Unternehmen einen Rückschlag: Das Pfingsthochwasser 2024 verursachte schwere Schäden in Millionenhöhe. Zwar kam die Versicherung für die Kosten auf, doch die Klinik hatte zu diesem Zeitpunkt bereits medizinisches Personal eingestellt. Trotz der schwierigen Lage verzichtete man auf Entlassungen und überbrückte die Zeit mit Kurzarbeit.

Die Entscheidung, das Team zu halten, erwies sich jedoch als Belastung. Neben den allgemeinen Betriebskosten führten Personalausgaben zu einem finanziellen Defizit in Höhe von knapp zwei Millionen Euro. Zusätzlich belasteten die Investitionen in Bau und Ausstattung – insgesamt rund 30 Millionen Euro – das Budget erheblich. Der ohnehin verzögerte Start der Klinik konnte die wirtschaftliche Schieflage nicht mehr auffangen.

Trotz der Insolvenz bleibt der Klinikbetrieb zunächst bestehen. Der vorläufige Insolvenzverwalter Olaf Spiekermann bestätigte, dass die Einrichtung geöffnet bleibt und neue Patienten aufgenommen werden. Er zeigte sich zuversichtlich, dass sich eine tragfähige Lösung finden lässt – möglicherweise mit einem neuen Träger.

Spiekermann sieht in der spezialisierten Ausrichtung der Klinik weiterhin Potenzial. Gespräche mit etablierten Anbietern psychiatrischer Versorgung laufen bereits. Ob das ambitionierte Projekt gerettet werden kann, hängt nun maßgeblich davon ab, ob sich ein verlässlicher Partner findet und das ursprüngliche Konzept tragfähig weiterentwickelt wird.

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