Die Spedition Leupold aus Oberkotzau, ein seit über einem Jahrhundert bestehendes Logistikunternehmen, befindet sich in finanzieller Schieflage. Am 16. Juni stellte das Unternehmen beim Amtsgericht Hof einen Antrag auf ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung. Insgesamt sind 161 Arbeitsplätze bedroht.
Das Unternehmen, gegründet im Jahr 1918, war über Generationen hinweg familiengeführt und entwickelte sich vom regionalen Gütertransporteur zu einem umfassenden Anbieter für Logistiklösungen und internationalen Warenverkehr. Trotz des Insolvenzantrags wird der Betrieb ohne Einschränkungen fortgeführt.
Ausschlaggebend für die aktuelle Lage seien laut Angaben der Unternehmensführung insbesondere die anhaltend schwierige wirtschaftliche Situation in der Transportbranche. Hohe Kosten, fehlendes Fachpersonal und eine schwache Auftragslage hätten die Lage zusätzlich verschärft. Die Insolvenz sei eine strategische Maßnahme, um den Geschäftsbetrieb langfristig neu auszurichten.
Die Geschäftsführung bleibt weiterhin im Amt und wird nun von einem erfahrenen Sachwalter begleitet. Gemeinsam mit einem externen Expertenteam soll geprüft werden, ob und wie sich das Unternehmen zukunftsfähig aufstellen kann.
Für die Belegschaft ist zumindest vorübergehend eine gewisse Sicherheit gegeben: In den kommenden drei Monaten wird das Gehalt über das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit abgesichert. Das Ziel der Geschäftsführung ist es, durch die Eigenverwaltung eigenständig einen Neustart zu ermöglichen und möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten.
Andere Firmen der Leupold-Gruppe sind nach Unternehmensangaben von der Insolvenz nicht betroffen.