Ein gezielter Hackerangriff Ende Mai führte beim Euskirchener Serviettenhersteller Fasana zu weitreichenden IT-Ausfällen. Die Folge: Betriebsunterbrechungen bei Produktion, Auftragserteilung und Rechnungsstellung. Die Geschäftsführung sah sich deshalb gezwungen, einen Insolvenzantrag zu stellen.
Aktueller Stand
- Hackerangriff & Schäden
Am 21. Mai wurden Netzwerke und Rechner verschlüsselt, auch Drucker erhielten Erpresserschreiben. Die IT-Ausfälle setzten kritische Abläufe lahm: Rechnungen konnten nicht erstellt, Aufträge nicht bearbeitet werden. - Betriebliche Folgen
Zahlreiche Computer wurden wiederhergestellt, doch Produktion und Versand liefen nur eingeschränkt an. Inzwischen sind erste Lieferungen erfolgt und das Rechnungswesen funktioniert wieder. Dennoch droht ein Insolvenzverfahren, falls bis Juli kein Übernehmer gefunden wird.
Hintergrund & Zahlen
Fakten | Details |
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Mitarbeiterzahl | ca. 220–240 |
Unternehmensgeschichte | Seit 1919 in Stotzheim, entwickelte sich Fasana zum führenden Private-Label-Serviettenlieferanten in Europa |
Produktionskapazitäten | Betrieb mit eigener Papiermaschine und 15 Converting-Linien, nachhaltig mit geschlossenen Wasserkreisläufen und Recycling |
Innovationen | Einsatz alternativer Materialien wie Gras und Baumwolle bei Serviettenproduktion |
Rettungsperspektive
Insolvenzverwalter Dr. Dirk Wegener intensiviert die Suche nach einem Käufer, um Insolvenz und Arbeitsplatzverluste zu vermeiden. Das Betriebsleben in Euskirchen wird weiterhin durch Unterstützung von Politik und Belegschaft stabilisiert: Mitarbeitende leisten freiwillig Überstunden und der Bürgermeister signalisiert Rückhalt, wenn auch ohne direkte Finanzierung.
Fazit
Fasana setzt auf eine Kombination aus IT-Notbetrieb, engagiertem Personal und möglicher Übernahme durch Investoren, um die langjährige Erfolgsgeschichte fortzuschreiben. Die nächsten Wochen sind entscheidend: Nur bei erfolgreicher Neuorganisation und Kapitalzufuhr dürfte der Fortbestand gesichert sein.