Die auf Ladeinfrastruktur spezialisierte Kostad Steuerungsbau GmbH hat Insolvenz angemeldet und strebt ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung an. Das Landesgericht Wiener Neustadt wird zeitnah über die Eröffnung entscheiden.
Das Unternehmen mit Sitz in Niederösterreich war einst ein bedeutender Anbieter für E-Mobilitätslösungen. Doch ein tiefgreifender Wandel in der Branche seit Frühjahr 2024 führte zu einem massiven Auftragsrückgang – insbesondere aus dem öffentlichen Sektor. Im Zuge dieser Entwicklung musste der Personalbestand von 80 auf 46 Beschäftigte reduziert werden.
Zur Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage plant Kostad die Fortführung des Betriebs mit Hilfe eines Investors. Die Verhandlungen dazu laufen. Als Teil des Sanierungsverfahrens wurde den rund 150 Gläubigern ein Rückzahlungsangebot von 20 Prozent ihrer Forderungen innerhalb von zwei Jahren unterbreitet. Ob diese Quote tragfähig ist, bleibt abzuwarten.
Die derzeitigen Verbindlichkeiten belaufen sich auf rund 18,5 Millionen Euro. Trotz der angespannten Lage konnten die Löhne und Gehälter bis März noch ausgezahlt werden. Kostad hofft nun auf einen Neustart durch externe Kapitalbeteiligung und Restrukturierung.