Sa 23. Nov. 2024

Die Maschinenbauindustrie in Deutschland steht unter starkem Druck, und MB Bäuerle aus St. Georgen im Schwarzwald bildet keine Ausnahme. Steigende Kosten und ein Auftragsrückgang zwingen das traditionsreiche Unternehmen zu drastischen Maßnahmen. Mitte Juni beantragte MB Bäuerle beim Amtsgericht Villingen-Schwenningen ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Nun hat die Geschäftsführung nach intensiven Verhandlungen mit dem Betriebsrat einen Sanierungsplan vorgelegt, der erhebliche Stellenkürzungen und die Schließung eines Standortes vorsieht.

Das Unternehmen, bekannt für seine vollautomatischen Falzmaschinen, sieht sich gezwungen, die Fertigung von Teilen auszulagern und sich künftig auf die Blechbearbeitung zu konzentrieren. Dieser Schritt soll die Fixkosten senken und die Wettbewerbsfähigkeit sichern. Für die Belegschaft bedeutet dies jedoch einschneidende Veränderungen: Von den rund 80 Mitarbeitern werden 34 ihren Arbeitsplatz verlieren.

Die Geschäftsführung unter Stefanie Glunk betont, dass dieser Stellenabbau notwendig sei, um die verbleibenden Arbeitsplätze zu sichern. „Die beschlossene Verschlankung ist sehr tiefgreifend, aber sie sichert die Zukunft der Mitarbeiter, die bleiben“, erklärt Glunk in einer Mitteilung. Der Sanierungsprozess wird von Thorsten Schleich aus der Kanzlei Schleich & Partner begleitet, der als Sachverwalter die Umsetzung des Plans überwacht.

MB Bäuerle, gegründet 1863, ist ein wichtiger Teil der regionalen Industrie im Schwarzwald. Trotz der harten Einschnitte hofft das Unternehmen, durch die Umsetzung des Sanierungsplans eine nachhaltige Geschäftsgrundlage schaffen zu können. „Dies ist die letzte Chance, um trotz der schwierigen Marktbedingungen eine profitable Basis zu schaffen“, betont Glunk.

Ob MB Bäuerle den eingeschlagenen Weg erfolgreich bewältigen kann, bleibt abzuwarten. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, ob die Maßnahmen ausreichen, um das Unternehmen langfristig zu stabilisieren und die verbleibenden Arbeitsplätze zu sichern.

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