Am Mittwoch 28.02.2024 gab das Stockholmer Bezirksgericht dem Konkursantrag von Renewcell statt und erklärte das Unternehmen für zahlungsunfähig. Als Insolvenzverwalter wurde der Rechtsanwalt Lars-Henrik Andersson von der Kanzlei Cirio Advokatbyrå bestellt.
In den vergangenen Monaten hatte Renewcell mit seinen Hauptanteilseignern H&M und Girindus, sowie mit Kreditgebern und potenziellen Investoren Verhandlungen über langfristige Finanzierungslösungen geführt. Bedauerlicherweise waren diese Bemühungen nicht von Erfolg gekrönt. Michael Berg, Vorsitzender des Verwaltungsrats, kommentierte: „Dies ist ein trauriger Tag für die Umwelt, unsere Mitarbeiter, Aktionäre und andere Interessengruppen. Es bezeugt den Mangel an Führung und dem erforderlichen Tempo des Wandels in der Modeindustrie.“
Renewcell hatte ein patentiertes Verfahren entwickelt, um zellulosehaltige Textilabfälle wie gebrauchte Baumwollkleidung und Produktionsreste durch einen Chemikalienmix zu recyceln. Das Ergebnis dieses Prozesses ist ein neues Material namens Circulose. Unter anderem hatte H&M einen mehrjährigen Vertrag zur Abnahme von Circulose-Fasern abgeschlossen.
Die Insolvenz wirft einen Schatten auf die Bemühungen des Unternehmens, innovative Lösungen für nachhaltige Mode anzubieten. Sie verdeutlicht auch die Herausforderungen und das Tempo, das die Modeindustrie bei der Umstellung auf umweltfreundliche Praktiken bewältigen muss. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Insolvenz auf die Branche und die Bemühungen um nachhaltiges Textilrecycling auswirken wird.