Ein weiteres deutsches Traditionsunternehmen steht vor ungewissen Zeiten: Die Coburger Kartonagenfabrik aus Dörfles-Esbach hat Insolvenz angemeldet. Nach 70 Jahren Firmengeschichte sieht sich das Unternehmen mit steigenden Produktionskosten und starkem Wettbewerbsdruck konfrontiert. Für die rund 200 Mitarbeiter ist die Zukunft nun unklar.
Wirtschaftliche Herausforderungen und Insolvenzantrag
Kurz vor Weihnachten entschied sich die Geschäftsführung, Insolvenz anzumelden – ein Schritt, der den Betrieb zunächst nicht zum Stillstand bringt. Dank Insolvenzgeld sind die Gehälter der Beschäftigten für einige Monate gesichert. Doch ob es langfristig eine Perspektive gibt, hängt vor allem von der Suche nach Investoren ab. Laut Insolvenzverwalter Klaus-Christof Ehrlicher gibt es jedoch Hoffnung: Sein erster Eindruck vom Unternehmen sei positiv.
Ursachen der Insolvenz
Die Gründe für die Krise sind vielfältig. Neben der angespannten Wettbewerbssituation belasten stark gestiegene Kosten für Rohstoffe, Energie und Personal das Unternehmen. Diese Entwicklungen spiegeln eine allgemeine Tendenz wider: Laut dem Bundesamt für Statistik stiegen die Unternehmensinsolvenzen in Deutschland 2024 um fast 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Kartonagenfabrik ist eines von vielen mittelständischen Unternehmen, die unter diesen Umständen leiden.
Nachhaltigkeit als Kernwert
Die Coburger Kartonagenfabrik bietet seit Jahrzehnten Verpackungslösungen aus Wellpappe und Vollpappe an. Besonders der nachhaltige Umgang mit Ressourcen und die umweltfreundliche Produktion gehören zur Unternehmensphilosophie. Trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten bleibt der Betrieb auf Fachkräfte angewiesen und wirbt weiterhin mit Ausbildungsplätzen sowie Stellenangeboten für das kommende Jahr.
Hoffnung auf Rettung
Obwohl die Situation kritisch ist, signalisiert das Unternehmen, dass es nicht aufgeben will. Der Fokus liegt derzeit auf der Stabilisierung des Betriebs und der Suche nach einer langfristigen Lösung. Potenzielle Investoren könnten dabei helfen, die Traditionsfabrik zu erhalten und neu auszurichten.