Ein regionaler Kunststoffhersteller aus dem Raum Bamberg hat ein Insolvenzantrag gestellt. Die Firma, 1972 gegründet und seither auf wiederverwendbare Artikel und Sonderanfertigungen spezialisiert, steht damit vor einer ungewissen Zukunft.
Das Unternehmen produziert unter anderem Mehrwegbecher, Snackboxen und Werbeartikel — auch Produkte aus biologisch abbaubaren Kunststoffen, beispielsweise auf Basis von Zuckerrohr. Nach Angaben der vorläufigen Verwaltung führten ein spürbarer Umsatzrückgang bei gleichzeitig gestiegenen Beschaffungskosten zu der aktuellen Liquiditätskrise.
Das Amtsgericht Bamberg hat den Coburger Fachanwalt Klaus-Christof Ehrlicher zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Er und sein Team haben den Betrieb bereits inspiziert; nach ersten Aussagen soll die Produktion weiterlaufen, um den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren und die Chancen auf eine Sanierung zu wahren. Parallel läuft eine gezielte Suche nach Investoren, mit dem Ziel, eine dauerhafte Fortführungslösung zu finden.
Für die Belegschaft besteht kurzfristig Schutz: Die Lohnzahlungen für die 32 Beschäftigten werden für drei Monate durch Insolvenzgeld der Agentur für Arbeit gesichert. In den kommenden Wochen entscheidet sich, ob sich ein Käufer oder Kapitalgeber findet, der den Betrieb übernimmt oder eine Restrukturierung ermöglicht.
Die Lage zeigt, wie empfindlich kleine und mittelständische Hersteller auf Kostensteigerungen und Absatzrückgänge reagieren. Ob das Traditionsunternehmen aus Schlüsselfeld eine Perspektive behält, hängt nun maßgeblich vom Erfolg der Investorensuche und den Ergebnissen der vorläufigen Insolvenzprüfung ab.