In Rüsselsheim spitzt sich die Lage beim Ingenieurdienstleister Segula zu. Die Gesellschaft Segula Technologies GmbH, die größte Einheit des Unternehmens in Deutschland, steckt in der Insolvenz. Damit stehen für mehr als 200 Beschäftigte die Arbeitsplätze auf dem Spiel.

Von den insgesamt rund 500 Stellen an den hessischen Standorten Rüsselsheim und Rodgau-Dudenhofen dürfte bestenfalls die Hälfte erhalten bleiben. Besonders betroffen ist die Segula Technologies GmbH mit etwa 330 Mitarbeitern. Für sie läuft nur noch eine kurze Frist, in der Investoren gewonnen werden sollen. Drei Interessenten haben bereits signalisiert, Teile der übernommenen Opel-Testeinrichtungen weiterführen zu wollen. Sollte ein Verkauf gelingen, könnten rund 100 Arbeitsplätze auf diesem Weg gesichert werden.

Der Geschäftsführer Holger Jené hatte im Sommer für die Teilgesellschaft ein Verfahren in Eigenverwaltung beantragt. Nun wird in Kürze die reguläre Insolvenz eröffnet. Bis dahin läuft der Betrieb weiter, die Finanzierung der Gehälter ist vorerst noch gesichert. Seit Juli wurden die Beschäftigten über Insolvenzgeld abgesichert, diese Zahlungen laufen jedoch bald aus.

Die Gespräche mit potenziellen Käufern zielen auf einen sogenannten Asset-Deal ab, bei dem Vermögenswerte an einen Investor übergehen. Damit bestünde die Chance, zumindest ein Drittel der Stellen zu bewahren. Parallel wird über die Gründung einer Transfergesellschaft verhandelt, die den betroffenen Beschäftigten beim Übergang in neue Tätigkeiten helfen soll. Das Land Hessen begleitet die Gespräche, auch eine mögliche finanzielle Beteiligung wird diskutiert.

Viele Angestellte blicken mit Sorge in die Zukunft. Zahlreiche von ihnen hatten ihre Karriere noch bei Opel begonnen und wechselten 2019 im Zuge der Übernahme durch Segula. Schon damals mussten sie deutliche Gehaltseinbußen hinnehmen. Nun droht erneut ein schwerer Einschnitt.

Die Segula-Gruppe selbst war 2019 mit großen Plänen gestartet und sprach von bis zu 2000 möglichen Übernahmen aus dem Opel-Entwicklungszentrum. Tatsächlich wechselten rund 700 Opel-Mitarbeiter. Bereits 2021 begann der Stellenabbau, verstärkt durch die Folgen der Corona-Krise. Heute ist die Zukunft von mehr als 200 Arbeitsplätzen ungewiss.

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