Die traditionsreiche Fluhr Displays GmbH & Co. KG hat beim Amtsgericht Augsburg Insolvenz beantragt. Zum vorläufigen Verwalter bestellte das Gericht Rechtsanwalt Matthias Räupke von der Kanzlei Schneider Geiwitz Restrukturierung. Der Geschäftsbetrieb läuft derzeit ohne Einschränkungen weiter.

Das Unternehmen existiert seit 1947 und ist auf die Entwicklung und Fertigung von Präsentationssystemen spezialisiert. Zum Sortiment zählen Kartenständer und Waren-Displays aus Metall, Holz, Kunststoff und Acryl. Neben der Produktion bietet die Firma auch Beratung, Musterbau und Logistik aus einer Hand an. Kunden stammen überwiegend aus den Bereichen Grußkarten, Schreibwaren, Geschenk- und Haushaltsartikel.

Die wirtschaftlichen Probleme sind nicht neu. Schon während der Corona-Pandemie musste die Firma starke Umsatzrückgänge verkraften. Nur durch drastische Einschnitte – darunter Personalabbau, Eigenmittel des Eigentümers und ein Restrukturierungsdarlehen – konnte damals ein Zusammenbruch verhindert werden.

In den Jahren danach verschärften steigende Preise für Rohstoffe, Energie und Personal die Lage zusätzlich. Auch der strukturelle Rückgang im stationären Einzelhandel sowie die Pleiten großer Abnehmer wie Galeria Kaufhof oder Depot belasteten die Auftragslage. Im ersten Halbjahr 2025 kam es schließlich zu einem erneuten, deutlichen Umsatzeinbruch. Trotz Kurzarbeit und Kostensenkungen reichten die Maßnahmen nicht aus, um die Liquidität zu sichern.

Die 42 Beschäftigten wurden inzwischen auf einer Betriebsversammlung über die Situation informiert. Ihre Löhne sind für die Zeit des vorläufigen Insolvenzverfahrens durch das Insolvenzgeld abgesichert. Nach Angaben des Insolvenzverwalters sollen Kunden weiterhin beliefert und bestehende Geschäftsbeziehungen stabilisiert werden. Parallel dazu prüft das Team gemeinsam mit der Unternehmensleitung, ob eine Fortführung und Sanierung möglich ist.

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