Der Automobilzulieferer Neapco aus Düren hat beim Amtsgericht Aachen ein Insolvenzverfahren in Eigenregie eingeleitet. Trotz der angespannten Lage soll der Betrieb fortgeführt werden, während die Geschäftsführung aktiv nach einem Investor sucht.
Das Unternehmen beschäftigt rund 500 Menschen. Nach Angaben der Leitung sind deren Gehälter für die kommenden Monate gesichert und werden im Rahmen des laufenden Verfahrens aus eigener Kraft finanziert. Ziel ist es, möglichst alle Arbeitsplätze am Standort zu erhalten und die Zukunft der Produktion langfristig zu sichern.
Die Schwierigkeiten haben ihren Ursprung in einer Entscheidung der US-amerikanischen Muttergesellschaft. Diese hatte im Sommer einen bestehenden Fünfjahresvertrag nicht verlängert. Der damit verbundene Auftragseinbruch brachte Neapco in ernsthafte wirtschaftliche Probleme und machte den Schritt in die Insolvenz unumgänglich. Andere Werke der Unternehmensgruppe außerhalb Deutschlands sind nicht betroffen.
Der Standort in Düren blickt auf eine lange Tradition zurück: Seit Ende der 1960er-Jahre werden hier Antriebskomponenten wie Kardanwellen, Halbwellen und Differenziale gefertigt. Zwischenzeitlich war Neapco zudem an der Herstellung eines Elektrotransporters für die Deutsche Post beteiligt. Die Produktion dieses Fahrzeugs wurde jedoch bereits eingestellt und nach Asien verlagert, was die Situation am deutschen Werk zusätzlich verschärfte.
Mit dem nun gestarteten Verfahren verbindet die Unternehmensleitung die Hoffnung, genügend Zeit und Stabilität zu gewinnen, um einen Käufer oder strategischen Partner zu finden. Ob dies gelingt und wie viele Arbeitsplätze tatsächlich gesichert werden können, entscheidet sich in den kommenden Monaten.