Die Frankfurter Helrom GmbH, Anbieter von Schienenlösungen für den Güterverkehr, hat ein vorläufiges Insolvenzverfahren eröffnet. Rund 250 Beschäftigte sind von der Entscheidung betroffen.

Das Unternehmen hat sich auf den kombinierten Verkehr spezialisiert. Mit einer eigens entwickelten Technik lassen sich Lkw-Anhänger ohne Kran direkt auf Waggons verladen. Dieses Verfahren sollte Transporte schneller, kostengünstiger und umweltfreundlicher machen. Helrom bediente zuletzt fünf Relationen in vier europäischen Ländern, darunter eine spezielle Strecke für den Autobauer Audi über den Brenner.

Die wirtschaftlichen Probleme entstanden durch eine kurzfristige Finanzierungslücke, die nicht geschlossen werden konnte. Der Geschäftsbetrieb läuft jedoch weiter. Bestehende Routen werden weiterhin bedient, lediglich eine neu aufgebaute Verbindung ist vorerst eingestellt.

Das Amtsgericht Frankfurt bestellte den Sanierungsexperten Thomas Rittmeister zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Zusammen mit PwC soll bis Oktober ein Investorenprozess durchgeführt werden. Ziel ist die Sicherung der Unternehmenszukunft und der Arbeitsplätze.

Geschäftsführer Roman Noack sprach von einem Neustart: Das Verfahren sei ein Schritt in eine Umstrukturierungsphase, nicht das Ende des Unternehmens. Er betonte, Helrom wolle seine Stärken ausbauen und sich klarer am Markt positionieren.

Auch Rittmeister sieht Chancen. Seiner Einschätzung nach verfügt Helrom trotz der aktuellen Krise über eine tragfähige Substanz und ein Geschäftsmodell, das mit der passenden Finanzierung wieder zukunftsfähig werden kann.

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