Die Camping-Branche gerät zunehmend in Schwierigkeiten, und Urlauber, die auf Mietfahrzeuge angewiesen sind, stehen vor neuen Herausforderungen. Innerhalb kurzer Zeit hat bereits der zweite Anbieter Insolvenz angemeldet, was viele Fragen und Unsicherheiten aufwirft.
Insolvenzen erschüttern die Branche
Nach der kürzlichen Insolvenz des Vermieters „Roadfans“, bei dem viele Kunden noch immer auf die Rückzahlung ihrer Kaution warten, trifft es nun auch „Off Campers“. Das Unternehmen, das zuvor unter dem Namen „CamperBoys“ bekannt war, hatte seinen Ursprung 2016 in München. Die Gründer Anders Mall und Paul Pizzini starteten damals mit nur einem Camper, den sie direkt vor ihrer WG vermieteten.
Mit harter Arbeit und wachsendem Erfolg vergrößerten sie die Flotte bis 2023 auf beeindruckende 750 Fahrzeuge und betrieben acht Standorte in Deutschland. Doch der Umstieg auf ein neues Geschäftsmodell erwies sich als problematisch.
Ursachen der Krise
Im vergangenen Jahr plante „Off Campers“, vom eigenen Fuhrpark auf ein sogenanntes „Asset-Light-Modell“ umzusteigen. Ziel war es, verstärkt Fahrzeuge von externen Partnern zu nutzen. Doch dieser Übergang verlief schleppend: Von den geplanten 1.200 Mietfahrzeugen stammen lediglich 300 von externen Anbietern. Schließlich platzte vor wenigen Tagen eine entscheidende Finanzierungsrunde, was zur Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens führte.
Kämpferischer Neustart geplant
Trotz der Insolvenz bleiben die Gründer optimistisch. In einer Stellungnahme betonten sie, dass sie weiterhin an die Zukunft ihres Unternehmens glauben. Die Restrukturierung steht nun im Fokus, und neue Investoren sollen gewonnen werden, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.
Die Gründer appellieren an ihre Community, ihre Geschichte zu verbreiten, um potenzielle Unterstützer zu erreichen. Ob „Off Campers“ jedoch den Neustart meistern kann, bleibt abzuwarten.
Was Kunden wissen müssen
Für bestehende Kunden stellt sich nun die Frage, wie es mit bereits gebuchten Mietverträgen oder offenen Forderungen weitergeht. Betroffene sollten sich zeitnah mit dem Unternehmen in Verbindung setzen und prüfen, ob rechtliche Schritte erforderlich sind.
Die Entwicklungen in der Camping-Branche zeigen, wie schwierig die aktuellen Marktbedingungen für Start-ups und etablierte Anbieter gleichermaßen sind. Camper sollten daher in Zukunft besonders achtsam bei der Wahl ihrer Vermietungspartner sein.